27. Januar: Viele Anmeldungen für Gedenkfeier

Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Am 27. Januar 2017 wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Anlass ist der 72. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden aus diesem Grund zu einer Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten ein. Die Veranstaltung beginnt am 27. Januar um 16.00 Uhr.

Zahlreiche Abgeordnete von CDU, CSU, SPD, Linken, Grünen und FDP des Deutschen Bundestages, des Berliner Abgeordnetenhauses sowie des Brandenburger Landtages haben Ihr Kommen angekündigt, darunter auch Fraktionsvorsitzende und Präsidiumsmitglieder wie Petra Pau. „In Zeiten, in denen Rechtspopulisten viel Zuspruch erfahren, ist ein Konsens der demokratischen Kräfte im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus von hohem Wert“, so LSVD-Landesgeschäftsführer Jörg Steinert.

Die Bundesregierung wird durch Staatssekretärin Elke Ferner vertreten. Senatorin Katrin Lompscher, Senator Dr. Dirk Behrendt und Senator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen vertreten gemeinsam den Berliner Senat. Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes sowie Vertreterinnen und Vertreter von Nicht-Regierungsorganisationen, der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld sowie von Parteien und Gewerkschaften haben ebenfalls Ihr Kommen angekündigt. Auch Privatpersonen sind herzlich willkommen.

Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine „widernatürliche Veranlagung“, für eine den so genannten „Volkskörper“ schädigende „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Schon kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden im März 1933 die schwulen und lesbischen Lokale Berlins geschlossen. Die vollständige Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung, Lokale, Vereine, Verlage sowie Zeitschriften wurden aufgelöst, verboten, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein.

Am Ende der Gedenkveranstaltung besteht die Möglichkeit, Blumen und Kränze niederzulegen. Zudem werden bei Einbruch der Dunkelheit rund um das Denkmal Kerzen und LED-Lichter erleuchten. Alle Menschen sind herzlich eingeladen, sich an der Gedenkfeier zu beteiligen. Gerne können Blumen und Kerzen mitgebracht werden.

Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Freitag, 27. Januar 2017, 16.00 Uhr
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Ebertstraße auf Höhe Hannah-Arendt-Straße, Berlin-Tiergarten


Bereits um 14 Uhr findet eine Gedenkveranstaltung am U-Bahnhof Nollendorfplatz statt. Diese wird von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, der GEW Berlin, MANEO und dem LSVD Berlin-Brandenburg organisiert.