Ehemaliger Regierender Bürgermeister kämpft mit Fehlinformationen gegen Ehe für alle

Lesben- und Schwulenverband fordert eine Versachlichung der Debatte

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg fordert die Berliner CDU auf, die Debatte um die Ehe für alle zu versachlichen. In einem Brief an die Berliner CDU-Mitglieder hat sich laut Medienberichten der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, gegen die Öffnung der Ehe für lesbische und schwule Paare ausgesprochen.  Darin argumentiert er unter anderem, dass Irland und die USA nicht als Vorbilder geeignet seien, weil es das Rechtsinstitut der Eingetragenen Lebenspartnerschaft dort – im Gegensatz zu Deutschland – nicht geben würde.

Hierzu erklärt Ulrich Keßler, Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg:
„Wir erwarten von Spitzenpolitikern ein Mindestmaß an Sachlichkeit. Es ist nicht hilfreich, wenn Fehlinformationen in die Welt gesetzt werden. In Irland gibt es eingetragene Lebenspartnerschaften seit 2011. In den Vereinigten Staaten hat Hawaii seit 1997 die „reciprocal benficiary partnership“, bis 2011  wurden in weiteren 18 Bundesstaaten die „domestic partnership“ oder „civil union“ eingeführt. Die Ausgangslage in Deutschland ist daher durchaus mit der Irland und den USA vergleichbar. Den deutschen Ehe-Gegnern mangelt es offenbar an sachlichen Argumenten.“