Lesben- und Schwulenverband beteiligt sich nicht an Stonewall CSD Parade 2014

Ergebnisoffene Diskussion mit LSVD-Mitgliedern und Community-Organisationen im Herbst

Der Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) hat am Donnerstagabend beschlossen, dass sich der Verband am 21. Juni 2014 nicht an der kommerziell ausgerichteten Stonewall CSD Parade 2014 beteiligen wird. Der LSVD hat stattdessen heute seine Teilnahme an der vom Aktionsbündnis CSD Berlin 2014 organisierten politischen Demonstration zugesagt.

Hintergrund ist die vom Berliner CSD e.V. betriebene Umbenennung der CSD-Demonstration ohne qualitativen Mehrwert und die gleichzeitige Eintragung des Begriffs „Stonewall“ beim Patent- und Markenamt als privates Eigentum einer Organisation. Der Lesben- und Schwulenverband wendet sich entschieden gegen eine derartige Kommerzialisierung einer politischen Demonstration.

Der LSVD Berlin-Brandenburg stellt sich weiterhin hinter den Beschluss des CSD Forums vom 26. März 2014. Etwa 80 Prozent der Anwesenden haben bei dem basisdemokratischen Forum dafür votiert, die Demonstration weiterhin CSD zu nennen und die vom Vorstand des Berliner CSD e.V. gewünschte Umbenennung bis zu einer ergebnisoffenen Diskussion im Herbst auszusetzen.

Die Stärke des CSD bestand bisher darin, die LGBT-Community in ihrer Vielfalt zu repräsentieren. Der CSD war stets eine gemeinsame Plattform für die politischen Anliegen. Zu dieser gewachsenen Tradition muss nach Ansicht des Lesben- und Schwulenverbandes beim CSD 2015 zurückgefunden werden. Daher wird der LSVD im Herbst 2014 sowohl seine Mitglieder als auch die anderen Lesben-, Schwulen- und Transgender-Organisationen zu einem ergebnisoffenen Diskussionsprozess einladen.