Morgen um 13.30 Uhr wird Magnus-Hirschfeld-Ufer eingeweiht

Terminhinweis: Einweihung des „Magnus-Hirschfeld-Ufers“
u.a. mit Bundesjustizministerin Brigitte Zypries
Morgen, 6. Mai 2008, 13.30-14.30 Uhr, Lutherbrücke/Paulstraße Ecke „Magnus-Hirschfeld-Ufer“

Ehrung für Magnus Hirschfeld

Uferweg und Denkmal erinnern an Gründer der Homosexuellenbewegung

Morgen, am 6. Mai 2008, wird das Spreeufer zwischen Luther- und Moltkebrücke nach Dr. Magnus Hirschfeld benannt. Genau 75 Jahre zuvor hatten die Nationalsozialisten Hirschfelds „Institut für Sexualwissenschaft“ geplündert, das ganz in der Nähe am heutigen Kanzleramt stand. Auf Initiative des Leben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg e.V. hatte die Bezirksverordnetenversammlung von Mitte am 21. Februar 2008 die Ehrung von Hirschfeld beschlossen. Der Sexualwissenschaftler Hirschfeld war der wohl wichtigste Vertreter der ersten Homosexuellenbewegung. 1897 gründete er das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee, die weltweit erste Organisation, die gegen die Diskriminierung Homosexueller kämpfte.

Die Einweihung des Ufers findet morgen (6. Mai) um 13.30 Uhr statt. Neben dem Bürgermeister von Berlin-Mitte Dr. Christian Hanke und LSVD-Geschäftsführer Alexander Zinn werden u.a. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Lala Süsskind teilnehmen. Der Sexualwissenschaftler Dr. Martin Dannecker wird die Festrede halten. Mit der Aktion „Verbrannte Bücher“ soll die ausstehende Restitution für die Plünderung von Hirschfelds Institut angemahnt werden. Musikalisch begleitet wird die Feier von Christian Arnold Krüger (Gesang) und Dietrich Bartsch (Piano).

Um die Erinnerung an Hirschfeld wachzuhalten, soll zudem ein Denkmal errichtet werden. So soll ein Neuguss der Bronzebüste Hirschfelds, die die Nationalsozialisten bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 ins Feuer warfen, am Spreeufer aufgestellt werden. Der Lesben- und Schwulenverband und der Bürgermeister des Bezirkes Mitte rufen dazu auf, den Bau des Hirschfeld-Denkmals mit einer Spende zu unterstützen. Der Aufruf wird u.a. von Berlins Regierendem Bürgermeister und vom Zentralrat der Juden in Deutschland unterstützt. Spenden ab 1.000,- Euro sollen auf dem Sockel des Denkmals erwähnt werden. Spenden für das Denkmal sammelt das Bildungs- und Sozialwerk des LSVD Berlin-Brandenburg, Konto 082 44 33 01 bei der Deutschen Bank, BLZ: 100 700 24.

Ebenfalls morgen wird in Berlin die Ausstellung „Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaften und die Bücherverbrennung“ eröffnet: Um 19.30 Uhr im Medizinhistorischen Museum der Charité, Charitéplatz 1.

Die Einweihungsfeier wird unterstützt vom Bündnis für Demokratie und Toleranz.