Umbenennung der Einemstraße in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße

Foto: Axel Hildebrand

Enthüllung der neuen Straßenschilder am 17. Dezember um 14 Uhr

Der Schöneberger Teil der Einemstraße wird am 17. Dezember 2013 um 14 Uhr in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße umbenannt. Der Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg dankt Dirk Siegfried und Gerhard Hoffmann für die im Januar 2010 gestartete Initiative zur Umbenennung.

Die Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg hat am 15. Februar 2012 beschlossen, die nördlich des Nollendorfplatzes gelegene Straße nach Karl Heinrich Ulrichs zu benennen. Ulrichs war Vorkämpfer der weltweit ersten homosexuellen Emanzipationsbewegung und ist bis heute Inspirationsquelle der Lesben- und Schwulenbewegung. Bereits 1867 hat Ulrichs auf dem Deutschen Juristentag die Abschaffung antihomosexueller Gesetze gefordert, was damals noch tumultartige Szenen auslöste.

Die Einemstraße am Nollendorfplatz wurde 1934 nach Karl von Einem benannt, der 1907 als Preußischer Kriegsminister die Vernichtung homosexueller Männer gefordert hat. 1931 hat er den Nationalsozialisten gehuldigt und 1933 das Dritte Reich bejubelt.

Die Mitgliederversammlung des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg beschloss daher im November 2012 einstimmig eine Resolution, mit der die Bezirksverordnetenversammlung von Berlin-Mitte aufgefordert wurde, ein dem Votum des Bezirkes Tempelhof-Schöneberg entsprechenden Beschluss zu fassen und das Bezirksamt zu beauftragen, baldmöglichst die Einemstraße in Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße umzubenennen.

Der im Bezirk Mitte gelegene Teil der Einemstraße kann zur Zeit noch nicht umbenannt werden, weil dort Widersprüche gegen die Straßenumbenennung eingegangenen sind. Die Initiatoren und der Lesben- und Schwulenverband  sind jedoch zuversichtlich, dass in 2014 eine zweite Umbenennungs-Feier stattfinden kann.

Expertisen zur Umbenennung finden Sie hier: www.berlin.lsvd.de/studien