100 Jahre „Anders als die Andern“

Sonntag, 26. Mai: Kiezspaziergang mit anschließender Filmvorführung beim Lesben- und Schwulenverband

Der Spielfilm „Anders als die Andern“ von Richard Oswald war der weltweit erste bekannte Film zum Thema Homosexualität. Am 28. Mai 1919 fand die Premiere im damaligen Apollo-Theater in Berlin statt.

Bei „Anders als die Andern“ handelt es sich um eine Erpressungsgeschichte mit tödlichem Ausgang. Der Film entstand unter Mitwirkung von Dr. Magnus Hirschfeld, dem Mitbegründer der weltweit ersten homosexuellen Emanzipationsbewegung.

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Filmpremiere lädt der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg am morgigen Sonntag, dem 26. Mai 2019, zu einem Kiezspaziergang mit anschließender Filmvorführung ein.

Der Film erregte vor 100 Jahren große Aufmerksamkeit. Es war der erste Film, der den Strafrechtsparagraph 175 kritisch darstellte. Er löste bei Homosexuellen Gefühle der Befreiung aus, ähnlich wie später „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ (1971 von Rosa von Praunheim). Bereits 1920 wurde „Anders als die Andern“ jedoch verboten.

Die Originalfassung ist nicht mehr erhalten. Die Filmkopien sind nach dem Verbot zerstört worden. Weite Teile des Filmes gingen dadurch unwiderruflich verloren. Mittlerweile gibt es eine vom Filmmuseum München restaurierte Fassung, für die der Lesben- und Schwulenverband die Vorführgenehmigung bekommen hat.

Programm:

Sonntag, 26. Mai 2019

13.30 Uhr: Treffpunkt vor dem Haus der Kulturen der Welt.

Kiezspaziergang mit Kulturwissenschaftler Dr. Dirk Naguschewski zur Gedenkstele des Instituts für Sexualwissenschaft und dem Denkmal für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung am Magnus-Hirschfeld-Ufer.

Gemeinsame Fahrt mit der BVG in die Geschäftsstelle des Lesben- und Schwulenverbandes.

Ab 14.45 Uhr: Filmvorführung in der Kleiststraße 35, 10787 Berlin-Schöneberg.