Terminhinweis: Mahnwache des Anti-Gewalt-Projekts Maneo gegen Homophobie
Dienstag, 4. November 2008, um 18 Uhr am U-Bahnhof Hallesches Tor
„Respekt immer, Hass nimmer“
100 Lesben und Schwule demonstrieren in Kaulsdorf gegen Homophobie
Heute demonstrierten in Berlin-Kaulsdorf rund 100 Schwule und Lesben gegen Homophobie, Diskriminierung und Gewalt. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) hatte den Aufruf zu der spontanen Demonstration unterstützt und war vor Ort präsent mit einem Transparent mit der Aufschrift: „Respekt immer, Hass nimmer“. Anlass der Demonstration war ein Überfall auf zwei Lesben. Sie waren am vergangenen Montag auf dem U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord von zwei jungen Männern attackiert und mit Farbe besprüht worden.
Der LSVD ruft dazu auf, auch an der Protestaktion und Mahnwache des Anti-Gewalt-Projekts MANEO am nächsten Dienstag teilzunehmen. Anlass hierfür ist ein brutaler Angriff auf einen schwulen Mann, der sich am 18. Oktober am U-Bahnhof Hallesches Tor zutrug. Weil er sich offen zu seiner Homosexualität bekannte, wurde er von zwei jungen Männern in der U-Bahn brutal angegriffen und erlitt einen Kieferbruch. Die Mahnwache findet am Dienstag dem 4. November um 18 Uhr am U-Bahnhof Hallesches Tor statt.
Unter Berliner Schülern ist Homophobie in einem erschreckenden Maß verbreitet. So halten es 69,2 Prozent der türkischen und 28,9 Prozent der deutschen Jugendlichen für „abstoßend“, wenn sich zwei Männer auf der Straße küssen. Das ergab die so genannte „Simon-Studie“, die vor einem Jahr von Integrationssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner vorgestellt wurde.
Wir fordern vom Berliner Senat einen umfassenden und nachhaltigen Aktionsplan gegen Homophobie. Mit Alibi-Veranstaltungen wie dem „Runden Tisch gegen Homophobie“, der am Dienstag ohne Ergebnis endete, geben wir uns nicht länger zufrieden. Es ist an der Zeit, dass sich Politik und Verwaltung der Herausforderung stellen und der verbreiteten Homophobie mit ernstzunehmenden und nachhaltigen Maßnahmen begegnen.