15. Mai 2017: 120 Jahre homosexuelle Emanzipationsbewegung

Bau des Denkmals hat begonnen

Berlin war Ausgangspunkt der weltweit ersten Homosexuellenbewegung. Hier wurde am 15. Mai 1897 das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee (WhK) gegründet. Mutige Frauen und Männer um den Arzt und Sexualforscher Dr. Magnus Hirschfeld schufen eine soziale und politische Bewegung mit dem Ziel, Rechte zu erkämpfen, die Lesben und Schwulen ein Leben ohne staatliche Verfolgung und gesellschaftliche Ächtung ermöglichen sollten. Dieses Wirken nahm weltweit Einfluss auf die Abschaffung homophober Straftatbestände.

Der ersten Homosexuellenbewegung wird am 7. September 2017 am Spreeufer gegenüber dem Bundeskanzleramt ein Denkmal gesetzt.  Die Werksfertigung der ersten Bauteile durch die KMB Kreativ Metallbau GmbH hat nun pünktlich zum 120-jährigen Jubiläum begonnen. Demnächst beginnen auch die Fundamentarbeiten am Magnus-Hirschfeld-Ufer durch die alpina ag.

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg hat lange für das Denkmal gekämpft. Der erste wichtige Erfolg wurde 2008 erzielt, als der Ort des zukünftigen Denkmals, das Spreeufer gegenüber dem Kanzleramt, nach Dr. Magnus Hirschfeld benannt wurde. Seit 2011 erinnern zwei von der Berliner Kulturverwaltung errichtete Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer an die erste Homosexuellenbewegung und kündigen das Denkmal an.

„Nicht in New York, sondern in Berlin liegen die Wurzeln der Homosexuellenbewegung. Hier in Berlin wurde vor 120 Jahren der Grundstein für die Emanzipation von homosexuellen und transgeschlechtlichen Menschen weltweit gelegt. Auch wenn der politische Einsatz für Gleichberechtigung und Respekt bis heute nicht beendet ist, können wir auf das Erreichte stolz sein“, so LSVD-Landesgeschäftsführer Jörg Steinert.

Der Bau des Denkmals kann dank Spenden, einer Zuwendung der Lotto-Stiftung Berlin und einer Kooperationspartnerschaft mit der Universität der Künste Berlin realisiert werden. Das Bezirksamt Berlin-Mitte stellt das Grundstück entgeltfrei zur Verfügung. Im Koalitionsvertrag hat die rot-rot-grüne Berliner Landesregierung vereinbart, für die spätere Instandhaltung Sorge zu tragen.

Weitere Informationen:
www.denkmal-fuer-berlin.de