25 Jahre Coming Out Day

Senatsverwaltung für Bildung muss Homophobie konsequent bekämpfen

Anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Coming Out Days am morgigen Freitag fordert der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft auf, Homophobie konsequent zu bekämpfen. Hierfür schlägt der Lesben- und Schwulenverband ein 3-Punkte-Sofortprogramm vor.

1.    Die im Auftrag der Bildungsverwaltung erstellte Studie zur „Akzeptanz sexueller Vielfalt an Berliner Schulen“ hat ergeben, dass Homophobie bereits an Grundschulen weit verbreitet ist. Die Empfehlung der beauftragten Wissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin, mit der Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit möglichst frühzeitig zu beginnen, sollte in der Praxis umgesetzt werden. Die vom Lesben- und Schwulenverband erstellten Anti-Mobbing-Handreichungen für den Grundschulbereich müssten entsprechend zeitnah von der Verwaltung veröffentlicht und flächendeckend in Umlauf gebracht werden.

2.    Auch im Jahr 2013 leiden noch viele Lesben und Schwule unter falschen Ehrvorstellungen in Familien, sie werden Opfer von Gewalt und Zwangsheirat. Es fehlt an Krisenwohnungen für Männer, die z.B. aufgrund ihrer Homosexualität zwangsverheiratet werden sollen. Der Staat vernachlässigt diesbezüglich bisher seine Fürsorgepflicht.

3.    Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft muss den Berliner Aktionsplan gegen Homophobie (Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“) zielgerichtet und zügig umsetzen. Auch sollten die Bildungsverwaltung und ihre nachgeordneten Behörden dabei transparenter arbeiten und sich diesbezüglich an der bei der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen angesiedelten Landesantidiskriminierungsstelle orientieren. Es muss allgemein nachvollziehbar sein, welche Maßnahmen wie finanziert werden und wo weiterer Handlungsbedarf besteht.

Darüber hinaus muss sich das Thema auch im Alltag der Menschen selbstverständlich widerspiegeln. Darauf ist z.B. bei der allgemeinen Sichtbarkeit im Stadtbild zu achten, wenn es um die Benennung von Straßen und Plätzen nach verdienstvollen Personen geht oder bei der Errichtung von Informationstafeln und Denkmälern.

Es ist wichtig, dass Berlin durch solche Initiativen Zeichen für eine offene Gesellschaft setzt, um insbesondere junge Menschen in Ihrer Identität zu stärken und sie in ihrem selbstbestimmten Leben zu unterstützen.