Anfeindungen sichtbar machen

Lesben- und Schwulenverband sammelt Gerüchte über sich

Die Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) in Berlin hat für das Jahr 2018 alle Projektträger motiviert, das Thema „Umgang mit Anfeindungen“ als Qualitätsschwerpunkt zu reflektieren. Die LADS begründet dies mit Anfeindungen durch Organisationen und Einzelpersonen, denen sich Nichtregierungsorganisationen zunehmend ausgesetzt sehen – sei es in digitalen Medien, in sozialen Netzwerken, aus der eigenen Community heraus oder bei der Arbeit an Info-Ständen. Häufig zielen diese Aktivitäten darauf ab, die Arbeit der Träger und Projekte in Frage zu stellen und zu diffamieren.

Auch die ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen beim Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg sehen sich regelmäßig Anfeindungen und Bedrohungen ausgesetzt. Durch die Verbreitung von Gerüchten und Fake News wird zudem versucht, den guten Ruf von Personen und Organisation zu schädigen oder gar zu zerstören. Diese Missstände will der Lesben- und Schwulenverband zukünftig sichtbar machen und sammelt in den kommenden Monaten unter geruechte@lsvd.de diffamierende Behauptungen. Unter Konsultation von Behörden und anderen Projektträgern soll der Frage nachgegangen werden, wer Gerüchte in die Welt setzt, auf welchem Wege sie verbreitet werden, welche Behauptungen rechtlich problematisch sind und welche Möglichkeiten des Schutzes bestehen.

Die gewonnenen Erkenntnisse sollen beim Workshop der LADS zum Thema „Hass in digitalen und sozialen Netzwerken: Strategien des Umgangs, Rechtsgrundlagen, Beispiele guter Praxis und Erfahrungsaustausch“ eingebracht werden. Zudem plant der Lesben- und Schwulenverband die Veröffentlichung der Ergebnisse bezüglich der eigenen Organisation.