Auch Neukölln zeigt Flagge

Zehn Berliner Bezirke hissen schwul-lesbisches Banner

Zum schwul-lesbischen Feiertag Christopher-Street-Day flattern auch dieses Jahr wieder die Regenbogenfahnen. Auf Vorschlag des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) ziehen das Rote Rathaus, das Abgeordnetenhaus und zehn der zwölf Berliner Bezirke das Banner auf.
Morgen um 10 Uhr werden die Regenbogenfahnen am Rathaus Neukölln  gehisst. Jugendstadträtin Gabriele Vonnekold wird sie zusammen mit LSVD-Geschäftsführer Alexander Zinn aufziehen. Die meisten Berliner Bezirke und das Rote Rathaus haben die Fahnen bereits anlässlich der Respect Gaymes, die am 9. Juni stattfanden, gehisst. Am Christopher Street Day werden die Fahnen dann auch am Berliner Abgeordnetenhaus hochgezogen.
Eine Ausnahme ist der Bezirk Spandau, der vergangenes Jahr erstmals geflaggt hatte und dieses Jahr dagegen entschieden hat. In Reinickendorf, wo seit Jahren ein Flaggenstreit tobt, wurde die Entscheidung über die Flaggung von der BVV auf den 11. Juli vertagt. Damit wird sie für dieses Jahr zu spät kommen.
 
Dazu erklärt LSVD-Geschäftsführer Alexander Zinn:
„Auf Vorschlag des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) wurde die Regenbogenfahne 1996 erstmals in drei Berliner Bezirken gehisst. Damals gab es noch großen Streit. Inzwischen ist die Hissung zur guten Tradition geworden. Senat und Bezirke setzen mit der Regenbogenfahne ein nicht zu übersehendes Zeichen für die gesellschaftliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen. Dies ist wichtig: Denn trotz aller Fortschritte werden Homosexuelle noch immer rechtlich benachteiligt. Hinzu kommt die Diskriminierung, die Schwule und Lesben im Alltag erleben.
Anspruch und Realität der Berliner Verfassung klaffen noch weit auseinander.