Aufklärung über Homosexualität in der russischsprachigen Community in Berlin

Lesben- und Schwulenverband veröffentlicht mit Unterstützung von Harmonie e.V. und Jüdischer Gemeinde Aufklärungsbroschüren

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) hat im Rahmen der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ von der 72-seitigen Aufklärungsbroschüre „Liebe verdient Respekt“ eine deutsch-russische Variante produziert. Unterstützt wurde der LSVD Berlin-Brandenburg dabei vom Integrationszentrum Harmonie e.V..

Hierzu erklärt Larissa Neu, Geschäftsführerin des Integrationszentrums Harmonie e.V.:
„Jeder Mensch hat das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Wir leben zusammen in einer Gesellschaft. Doch leider werden Migrantinnen und Migranten sowie Homosexuelle noch immer diskriminiert – wir wenden uns entschieden
gegen solche gesellschaftlichen Missstände.“

Harmonie e.V. ist ein Verein von und für Migrantinnen und Migranten aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Der Verein hat in den vergangenen Monaten die „sexuelle Vielfalt” in den Mittelpunkt der Projektarbeit gestellt. Die Vereinsvertreterinnen und –vertreter von Harmonie wurden u.a. von den Leiterinnen des Zentrums für Migranten, Lesben und Schwule (MILES) des LSVD Berlin-Brandenburg geschult. Eine enge Partnerschaft zwischen den beiden Vereinen ist in 2011 erwachsen.

Darüber hinaus haben der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg und das Integrationszentrum Harmonie e.V. mit Unterstützung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin einen deutsch-russischen Elternbrief zum Thema gleichgeschlechtliche Liebe produziert. Damit setzt die Jüdische Gemeinde sowohl als Religionsgemeinschaft als auch als Organisation, deren Mitglieder zu 70 Prozent russischsprachig aufgewachsen sind, abermals ein sichtbares Zeichen gegen Homophobie. Als Kooperationspartner konnten die Arbeitsgemeinschaft schwule Lehrer in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin und das Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg gewonnen werden.

Zudem sollen russischsprachige Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender zukünftig stärker durch Gruppenangebote empowert und unterstützt werden. Seit September 2011 treffen sich die Mitglieder von Quarteera e.V. jeden zweiten Dienstag in den Räumen des LSVD Berlin-Brandenburg und bieten damit eine neue Möglichkeit zum Austausch.

Weitere Informationen unter:
www.berlin.lsvd.de