Ausgehverbot für lesbische Frauen?

LSVD fordert klare Distanzierung der Ahmadiyya-Gemeinde

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. fordert die Ahmadiyya-Gemeinde auf, homosexuellenfeindlicher Hetze in den eigenen Reihen offensiv entgegenzutreten. Internetseiten mit Hetzartikeln gegen Schwule und Lesben abzuschalten, reicht nicht aus. Der LSVD erwartet vielmehr eine eindeutige und öffentliche Distanzierung.

Hintergrund sind diverse Hetzartikel, die auf Internetseiten der Gemeinde erschienen sind. In einem vor kurzem bekannt gewordenen Artikel werden „gewisse Maßnahmen“ zur Bekämpfung von Homosexualität empfohlen, um „dieses Übel einzudämmen, damit es die breite Gesellschaft nicht verseucht“. Homosexuelle Männer sollen demnach betraft werden. Lesbische Frauen soll man zu Hause einsperren. Unter dem Titel „Wie steht der Islam zur Homosexualität“ wird folgendes empfohlen:

„Wenn lesbische Frauen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu Hause bleiben und es ihnen nicht erlaubt wird, ohne Aufsicht allein auszugehen, ist die Gefahr der Verbreitung dieses Übels klein. Wenn man es ihnen aber gestattet, sich frei in der Gesellschaft zu bewegen, können sie auch andere Frauen anstecken. Aus diesem Grunde soll das Ausgehverbot genügen, und sie dürfen ohne Begleitung nicht alleine ausgehen. Das ist gut für sie, für ihre Familien und für die Gesellschaft im Allgemeinen. Für sie ist keine weitere Strafe vorgesehen. Das Ziel der Maßnahme ist die Besserung, die der ganzen Familie zugute kommt, nicht zuletzt der Frau selbst.“

Erst im April war ein Artikel aus dem Jugendportal der Ahmadiyya-Gemeinde bekannt geworden, in dem Homosexualität mit Schweinefleischkonsum in Zusammenhang gebracht wurde.