Berlin im Zeichen des Regenbogens

Zehn Berliner Bezirke hissen schwul-lesbisches Banner

Zum schwul-lesbischen Feiertag Christopher-Street-Day flattern auch dieses Jahr wieder die Regenbogenfahnen. Auf Vorschlag des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) ziehen das Rote Rathaus, das Abgeordnetenhaus und zehn Berliner Bezirksrathäuser das Banner auf. Der Bezirk Spandau, der vergangenes Jahr erstmals geflaggt hatte, hat dieses Jahr dagegen entschieden. In Reinickendorf, wo seit Jahren ein Flaggenstreit tobt, wurde die Entscheidung von der BVV gestern Abend  auf den 11. Juli vertagt.

Morgen um 13 Uhr werden die Regenbogenfahnen am Rathaus Charlottenburg  gehisst. Stadtrat Marc Schulte wird sie zusammen mit LSVD-Geschäftsführer Alexander Zinn aufziehen. Am 22. Juni wird in Neukölln geflaggt. Um 10 Uhr wird dort Stadträtin Gabriele Vonnekold hissen. Am Berliner Abgeordnetenhaus werden die Fahnen am 23. Juni, dem Christopher Street Day, hochgezogen. Bereits heute wurde das Rathaus Schöneberg beflaggt.

Dazu erklärt LSVD-Geschäftsführer Alexander Zinn:

„Auf Vorschlag des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) wurde die Regenbogenfahne 1996 erstmals in drei Berliner Bezirken gehisst. Damals gab es noch großen Streit. Inzwischen ist die Hissung zur guten Tradition geworden. Senat und Bezirke setzen mit der Regenbogenfahne ein nicht zu übersehendes Zeichen für die gesellschaftliche Gleichstellung von Lesben und Schwulen. Dies ist wichtig: Denn trotz aller Fortschritte werden Homosexuelle noch immer rechtlich benachteiligt. Hinzu kommt die Diskriminierung, die Schwule und Lesben im Alltag erleben.
Anspruch und Realität der Berliner Verfassung klaffen noch weit auseinander.