Berliner Weihbischof äußert sich respektlos
Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule ist überfällig
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg ist entsetzt über die aktuellen Äußerungen von Matthias Heinrich – Weihbischof der katholischen Kirche in Berlin – zur Bundesratsinitiative des Berliner Senats für die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule. Der Weihbischof bezeichnet das Vorhaben in einem Beitrag für die B.Z. unter der Überschrift „Was würde Jesus sagen?“ als „Mogelpackung“.
Hierzu erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V.:
„Wir sind enttäuscht über die rückständigen Äußerungen des Berliner Weihbischofs. Er verkennt die Lebensrealität von Lesben, Schwulen und deren Kindern völlig.
Lesben und Schwule stehen genau wie Heterosexuelle in ihren Beziehungen füreinander ein. Dennoch werden sie z.B. im Steuerrecht und im Adoptionsrecht nach wie vor benachteiligt.
Viele Kinder wachsen in Regenbogenfamilien auf. Ihre homosexuellen Eltern sorgen sehr gut für sie – zu diesem Ergebnis kommt eine im Auftrag des Bundesjustizministeriums durchgeführte Studie. Es ist unanständig vom Weihbischof, die Existenz von Regenbogenfamilien zu leugnen und diese als „Mogelpackung“ zu bezeichnen.
Herr Heinrich mangelt es offenbar an Respekt gegenüber Lesben, Schwulen und deren Angehörigen. Statt homosexuelle Partnerschaften zu stigmatisieren, sollte die katholische Kirche ihr belastetes Verhältnis zu Homosexualität aufarbeiten.“
www.berlin.lsvd.de