Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf hat erstmals im Rahmen einer Zeremonie Regenbogenflagge gehisst

Auch eine Botschaft in Richtung der polnischen Partnerstadt Poniatowa

Aus Anlass des gestrigen Christopher Street Day (CSD) in Berlin hat das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf erstmals im Rahmen einer Zeremonie eine Dienststelle mit der Regenbogenflagge beflaggt. Am 23. Juli 2021 um 13:00 Uhr hissten die Bezirksstadträtin für Jugend und Gesundheit, Carolina Böhm, als Vertreterin des Bezirksamtes gemeinsam mit LSVD-Vorständin Yasmine-Blanche Werder und LSVD-Landesgeschäftsführer Christopher Schreiber die Regenbogenflagge am Rathaus Zehlendorf. Zwar hing zum CSD auch in den Vorjahren die Regenbogenflagge an einzelnen Dienststellen des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf. Im Gegensatz zu anderen Bezirken war das Hissen jedoch bisher nicht von Reden begleitet gewesen und geschah ohne Beteiligung der Zivilgesellschaft.

In ihrer Rede machte Carolina Böhm deutlich, dass die Entscheidung zum Hissen der Flagge im Rahmen einer Zeremonie auch in Reaktion auf die Auseinandersetzung des Bezirks mit seiner polnischen Partnerstadt Poniatowa getroffen worden sei. „In diesem Jahr ist die Fahnenhissung auch eine Botschaft in Richtung der polnischen Partnerstadt von Steglitz-Zehlendorf Poniatowa, die sich in einem Beschluss des Stadtrats im August 2019 der Gruppe polnischer Städte und Gemeinden angeschlossen hatte, die sich zur sog. ‚LGBT-freien Zone‘ erklärt haben. Über alle Parteigrenzen hinweg fordern Bezirksamt und Bezirksverordnetenversammlung die politischen Verantwortlichen in unserer Partnerstadt auf, den Beschluss zurückzunehmen und Homo- und Transphobie auch in ihrer Stadt eine Absage zu erteilen“, heißt es in der Pressemitteilung des Bezirksamtes vom 19.07.2021.

Für den LSVD Berlin-Brandenburg bekräftigt Yasmine-Blanche Werder: „Es ist richtig und wichtig, dass sich der Bezirk dazu entschlossen hat, die Partnerschaft nicht aufzukündigen, sondern sie zu nutzen, um mit den politischen Verantwortlichen in Poniatowa in Dialog zu treten. In diesem Prozess stehen wir dem Bezirksamt und der Bezirksverordnetenversammlung nach über einem Jahr intensiven Austauschs auch weiterhin beratend zur Seite.“