Bundestagskandidaten widersprechen ihren Parteien

Foto: LSVD/Caro Kadatz (Demo vor dem Bundesrat im März 2013)

Direktkandidaten-Befragung des Lesben- und Schwulenverbandes in Berlin und Brandenburg

Anlässlich der Bundestagswahl am 22. September 2013 hat der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) die Direktkandidatinnen und Direktkandidaten aller Wahlkreise in Berlin und Brandenburg zu ihren politischen Absichten befragt. Zwischen den Kandidaten der verschiedenen Parteien gibt es mitunter deutliche Unterschiede. Die Direktkandidaten widersprechen zum Teil aber auch ihren eigenen Parteien.

Alle Kandidatinnen und Kandidaten von SPD, FDP, LINKE, Grüne und Piraten, die an der LSVD-Befragung teilgenommen haben, wollen sich für die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule einsetzen. Aber auch einige CDU-Kandidaten sind für die Eheöffnung beziehungsweise folgen dem strikten Ablehnungskurs der eigenen Partei nicht.  

Auffällig ist, dass sich über die Hälfte der FDP-Kandidaten für eine Ergänzung von Artikel 3 Grundgesetz um das Merkmal der „sexuellen Identität“ einsetzen – während dies die eigene Partei ablehnt. Ähnlich verhält es sich bei der Frage nach Rehabilitierung der Opfer der Paragraphen 175 StGB beziehungsweise 151 StGB DDR.

Parteiübergreifend zeichnet sich eine Mehrheit für einen bundesweiten Aktionsplan gegen Homophobie und Transphobie sowie eine Berücksichtigung des Themas in Integrationsprogrammen ab. Zudem sprechen sich die Befragten mehrheitlich gegen fremdbestimmte chirurgische und medikamentöse Eingriffe an Intersexuellen aus.

Des Weiteren stellte der Lesben- und Schwulenverband Fragen zu den Themen Familiengründung, Nichtdiskriminierung, Bildung, Menschenrechte in der Außen- und Entwicklungspolitik sowie dem Transsexuellenrecht.

Etwa drei Viertel der befragten Kandidatinnen und Kandidaten beteiligte sich an der Umfrage.

Eine detaillierte Übersicht finden Sie hier:

www.berlin.lsvd.de/bundestagswahl