Bushido-Auftritt:

Äußerungen des Schulsenators sind  unverantwortlich

Zur Verteidigung des Bushido-Auftritts beim „Konzert gegen Jugendgewalt“ durch Berlins Schulsenator Jürgen Zöllner erklärt Alexander Zinn, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD):

Die Äußerungen von Schulsenator Jürgen Zöllner sind unverantwortlich. Bushidos Hass-Texte gegen Schwule, Frauen und andere Gruppen sind bekannt und werden seit Wochen diskutiert. Es ist auch bekannt, dass drei Alben von Bushido als jugendgefährdend indiziert sind. Als Bildungssenator, an der Indizierung jugendgefährdender Schriften mitwirkt, sollte Herr Zöllner dies wissen.

Der Rapper Bushido hat in mehreren seiner Songs zur Gewalt gegen Schwule aufgerufen. Im Stück „Berlin“ singt er: „Berlin wird wieder hart, denn wir verkloppen jede Schwuchtel.“ Es ist unfassbar, wie sich der Schulsenator vor diesem Hintergrund zu der Äußerung hinreißen lassen kann, den „prinzipiell guten Willen, sich in dieser wichtigen Sache zu engagieren“, werde er „niemandem im Voraus absprechen, wenn ich es nicht beurteilen kann“.

Statt den Auftritt eines schwulenfeindlichen Rappers zu verteidigen, sollte sich der Schulsenator besser mit der Situation an Berlins Schulen auseinandersetzen:  Nach einer Umfrage des Überfalltelefons MANEO werden zwei Drittel der schwulen Jugendlichen Opfer von Diskriminierungen und Gewalt. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass homosexuellenfeindliche Einstellungen unter Berliner Schülern in einem erschreckend hohen Maße verbreitet sind. „Schwule Sau“ ist eines der beliebtesten Schimpfwörter auf Berlins Schulhöfen.