DER HELLE WAHNSINN

Bündnis gegen Homophobie-Mitglied Wintergarten Varieté setzt pointiertes Zeichen gegen Homophobie

Das Wintergarten Varieté Berlin engagiert sich bereits seit mehreren Jahren für Anerkennung und Respekt gleichgeschlechtlicher Lebensweisen. Das Theater ist Mitglied des „Bündnisses gegen Homophobie“ und veranstaltet alljährlich die Spendengala „Stars für Magnus“, eine Gala zugunsten der Errichtung eines Denkmals für die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung in Berlin.
Auch die aktuelle Wintergarten-Produktion DER HELLE WAHNSINN greift das Thema der Homophobie kritisch auf. Dazu erklärt Georg Strecker, Geschäftsführer Wintergarten Varieté Berlin:
„Man hätte DER HELLE WAHNSINN vielleicht einfach nur bejubeln können als großartigen Spaß, der uns – augenzwinkernd und gleichzeitig nachdenklich machend – vor Augen führt, wie man (nicht nur) in diesem Land vor noch nicht allzu langer Zeit mit homosexuellen Menschen umging – man steckte sie ins Gefängnis, ins KZ und in die Psychiatrie. Aber was könnte die tagesaktuelle politische und gesellschaftskritische Relevanz des Stückes besser ins Licht rücken, als die Meldung aus Berlin von Mitte August 2014, dass auch heute noch christlich-evangelikale Organisationen ganz offenbar Homosexualität als Krankheit verteufeln und Therapieangebote zur „Heilung“ (d.h. Umpolung zu Heterosexuellen) anbieten“.

Regie-Rebell Markus Pabst und sein Ensemble haben mit DER HELLE WAHNSINN das Genre Varieté komplett neu erfunden. Eingebettet in einen ebenso ernsten historischen wie gesellschaftskritischen Hintergrund sorgt diese brillante Mischung aus Tanz, Akrobatik und Live-Musik für absurd-fröhliche und schlichtweg umwerfend gute Unterhaltung: Mit Humor und Sarkasmus hat der homosexuelle, schillernde Paradiesvogel Herbert Maria Freiherr von Heymann (Jack Woodhead) zwar den 2. Weltkrieg und auch ein Konzentrationslager überlebt, doch wird er anno 1947 zu „Heilungszwecken“ (Schwulsein galt als krank) unmittelbar in eine Irrenanstalt eingewiesen. Ein trister, grauer Ort, den jedoch äußerst interessante Insassen bewohnen. Zwar ein jeder ein bisschen mehr oder weniger verrückt, doch allesamt mit unglaublichen artistischen Talenten gesegnet.  An diesem scheinbar aus der Welt gefallenen Ort will von Heymann seinen bislang still geträumten Traum von einer kunterbunten Varietéwelt der 20er Jahre in die Tat umsetzen. Wie diese kuriose Geschichte ausgeht, ist noch bis 5. Oktober im Wintergarten Varieté zu erleben.

www.wintergarten-berlin.de