Reportage über ein schwules Priester-Paar
Am kommenden Sonntag zeigt der WDR die Reportage „Die rebellischen Priester“:
Vor 13 Jahren sind die katholischen Priester Christoph Schmidt und Norbert Reicherts aus dem Amt ausgeschieden, um „endlich Priester zu werden“, wie sie sagen. Die beiden sind seit 16 Jahren ein homosexuelles Paar und da sie ihre Liebe nicht mehr verheimlichen und „ohne Lüge“ leben wollten, haben sie ihr Amt niedergelegt.
Die beiden fühlen sich immer noch als Priester und leben ihre Berufung weiter – auch ohne Kirchenamt.
Christoph Schmidt arbeitet als Sozialtherapeut und Sterbebegleiter in einem Hospiz in Bonn Bad-Godesberg und Norbert Reicherts als freiberuflicher Seelsorger, d.h. er leitet Trauungen, Beerdigungen, Taufen und ist Ansprechpartner für Menschen in Not.
Einmal im Monat feiern sie in ihrer kleinen Kapelle in ihrem Haus in Köln öffentliche Gottesdienste – manchmal mit, manchmal ohne Eucharistie. Für die Kirche ist das eine Todsünde.
Martin Blachmann hat die beiden mit seinem Team bei einem Gottesdienst zuhause besucht und wollte von ihnen wissen, warum sie an ihrem Beruf noch immer so bedingungslos festhalten? Er hat Christoph Schmidt im Hospiz in Bonn besucht und wollte von der katholischen Kirche wissen, ob das, was die beiden machen, „Sünde“ ist? Dazu hat er den Kölner Weihbischof Dr. Koch befragt.
Anfang des Jahres meldeten sich Christoph Schmidt und Norbert Reicherts im Kölner rik-Magazin mit folgendem Leserbrief zu Wort:
„Danke für das Editorial im Februar! Auch wir widersprechen dieser katholischen Kirche und setzen Akzente der Freiheit und vor allem des Respekts. Wir sind zwei katholische Priester, miteinander verheiratet, nicht mehr im kirchlichen Dienst, aber mit denselben Angeboten. Als LSVD-Mitglieder werden wir schauen, welche öffentlichen Akzente zu setzen sind, um beim Papstbesuch gegen seine Diskriminierung vorzugehen.“
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