„Familie ist, wo Kinder sind“

Berlins Senatorin Dr. Heidi Knake-Werner präsentiert Kampagne und Broschüre zu „Regenbogenfamilien“

Berlins Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Dr. Heidi Knake-Werner hat heute eine neue Akzeptanzkampagne des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg e.V. vorgestellt. Die Plakatkampagne unter dem Motto „Familie ist, wo Kinder sind“ wirbt für die Gleichstellung von schwulen und lesbischen Paaren mit Kindern. Darüber hinaus stellte die Senatorin die neu erschienene Broschüre „Familie ist, wo Kinder sind – Ratgeber für Regenbogenfamilien in Berlin“ vor. Das 20-seitige Heft informiert über die gesellschaftliche und die rechtliche Situation von Lesben und Schwulen mit Kindern und Kinderwunsch und bietet Ratschläge und Adressen.

Für die Kampagne wurden zwei Plakatmotive entwickelt: Ein schwules Paar mit seinem Pflegekind sowie ein lesbisches Paar mit Sohn. Das Männer-Motiv wurde auch als Großflächenplakat produziert. Es wird ab heute für zehn Tage an 40 Großflächen in Berlin plakatiert.

Zur Kampagne erklärte Senatorin Dr. Heidi Knake-Werner heute:

„Berlin ist eine weltoffene und tolerante Stadt. Aber dieser tolerante Umgang miteinander ist nicht immer und überall eine Selbstverständlichkeit. Noch gibt es viele Vorurteile gegenüber Lesben und Schwulen als Eltern. Aus zahlreichen Studien wissen wir jedoch, dass sich die Kinder homosexueller Eltern nicht anders entwickeln als die heterosexueller Eltern.

In den letzten Jahren hat der Gesetzgeber viel für die rechtliche Gleichstellung getan: Seit 2001 gibt es die eingetragene Lebenspartnerschaft für lesbische und schwule Paare, seit 2005 die Stiefkindadoption. Doch immer noch steht eine steuerrechtliche Gleichbehandlung aus und das führt für diese Familien zu erheblichen finanziellen Mehrbelastungen. Hier muss endlich eine vollständige Gleichstellung herbeigeführt werden. Auch ein gemeinsames Adoptionsrecht wird eingetragenen Lebenspartnern bislang verwehrt.

Eine zunehmende Zahl lesbischer Frauen und einige schwule Männer entscheidet sich bewusst dafür, auch Eltern zu sein. Ich begrüße das ausdrücklich, nicht nur unter dem Gesichtspunkt der demographischen Entwicklung sowie der Kinder- und Familienfreundlichkeit Berlins. Und ich wünsche mir, dass die Berlinerinnen und Berliner – gleich welcher ethnischen oder kulturellen Herkunft – das Bild von zwei Männern und einem Kleinkind mit Respekt und Herzlichkeit in ihr Weltbild aufnehmen können.“