Fraktionsübergreifende Beteiligung an Gedenkfeier

Kranzniederlegung am Denkmal für die homosexuellen Opfer

Am morgigen Montag wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Anlass ist der 69. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden aus diesem Grund zu einer Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten ein. Die Veranstaltung am 27. Januar 2014 beginnt um 16.00 Uhr. Ulrich Keßler, Vorstandsmitglied des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg, hält die Gedenkrede. Am Ende der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, Blumen und Kränze niederzulegen.

Alle Fraktionen des Deutschen Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses beteiligen sich an der Veranstaltung. Brandenburger Abgeordnete von DIE LINKE, FDP und Bündnis 90 / Die Grünen  sowie Vertreter der in Berlin und im Bund außerparlamentarisch tätigen FDP haben ebenfalls Ihre Teilnahme angekündigt. Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, der Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld sowie Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen aus Berlin und Brandenburg werden zugegen sein.

Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas bietet von 15.00 bis 17.30 Uhr kostenfrei einen Gedenkrundgang an. Treffpunkt ist der Fahrstuhl Cora-Berliner-Straße Ecke Hannah-Arendt-Straße. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Rundgang schließt den Besuch der Gedenkveranstaltung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen ein. Bereits um 11.30 Uhr findet zudem eine dezentrale Gedenkveranstaltung für die homosexuellen Opfer am U-Bahnhof Nollendorfplatz statt. Diese wird von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ unter anderem in Kooperation dem Lesben- und Schwulenverband durchgeführt.

Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine „widernatürliche Veranlagung“, für eine den so genannten „Volkskörper“ schädigende „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Schon kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden im März 1933 die schwulen und lesbischen Lokale Berlins geschlossen. Die vollständige Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung, Lokale, Vereine, Verlage sowie Zeitschriften wurden aufgelöst, verboten, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über 100.000 Männer wurden polizeilich erfasst und rund 50.000 nach den Strafrechtsparagrafen 175 und 175a verurteilt. Etwa 10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht.

Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Montag, 27. Januar 2014, 16.00 Uhr
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Ebertstraße auf Höhe Hannah-Arendt-Straße, Berlin-Tiergarten

Weitere Informationen unter:

www.stiftung-denkmal.de

www.berlin.lsvd.de