Für gemeinsamen Ethikunterricht

Für gemeinsamen Ethikunterricht

Lesben- und Schwulenverband unterstützt „Bündnis Pro Ethik“

Heute wurde das „Bündnis Pro Ethik“ vorgestellt, dem auch der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. angehört. Dazu erklärt Alexander Zinn, Pressesprecher des LSVD Berlin-Brandenburg e.V.:

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. ist dem „Bündnis Pro Ethik“ schon  frühzeitig beigetreten, weil der gemeinsame Ethikunterricht an Berliner Schulen erhalten bleiben muss. Ethik ist eines der wenigen Unterrichtsfächer, in denen unterschiedliche Lebensweisen thematisiert und gegenseitiger Respekt eingeübt werden können. Dies gilt insbesondere auch für die Themen gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Homosexuellenfeindlichkeit, die in anderen Unterrichtsfächern kaum angesprochen werden.

Im Ethikunterricht lernen die Schüler unterschiedliche Lebensauffassungen und Lebensweisen kennen. Der Unterricht bietet die Chance, Themen wie Fremdenfeindlichkeit,  Antisemitismus und Homophobie anzusprechen und eigene Vorurteile zu reflektieren. So ist der gemeinsame Ethikunterricht auch ein wichtiges Unterrichtsfach, um der Diskriminierung homosexueller Schüler und Lehrer entgegenzuwirken. Wie notwendig das ist, hat eine im vergangenen Jahr von Integrationssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner vorgestellte Studie der Universität Kiel nochmals deutlich gezeigt. Demnach sind homosexuellenfeindliche Einstellungen unter Berliner Schülern erschreckend weit verbreitet.

Die Informationsveranstaltungen zu Homosexualität und Homophobie, die der Lesben- und Schwulenverband an Berliner Schulen durchführt, finden zu 90 Prozent im Ethik-Unterricht statt. Es ist wichtig, dass sich daran alle Schüler beteiligen und über die Akzeptanz unterschiedlicher Lebensweisen diskutieren können. Das Fach Ethik leistet einen unverzichtbaren Beitrag zum friedlichen Zusammenleben in unserer Stadt. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn alle Schüler gemeinsam am Ethikunterricht teilnehmen. Es wäre fatal, wenn Schüler, die auch am Religionsunterricht teilnehmen wollen, den Ethik-Unterricht künftig abwählen müssten.