Gedenken an Magnus Hirschfeld

Am Mittwoch, dem 14. Mai 2014, jähren sich Hirschfelds 146. Geburts- und 79. Todestag. Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg werden aus diesem Anlass um 12 Uhr zusammen mit Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann und Vertretern der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Blumen am Denkmal in der Otto-Suhr-Allee niederlegen.

Die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung begann 1897 mit der Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK). Der jüdische Arzt und Sexualwissenschaftler Dr. Magnus Hirschfeld (1868-1935) war Initiator und maßgeblicher Vertreter dieser Bewegung. 1919 errichtete er auf dem Gelände zwischen dem heutigen Bundeskanzleramt und dem Haus der Kulturen der Welt das Institut für Sexualwissenschaft. Hirschfelds Wirken nahm weltweit Einfluss auf die Abschaffung antihomosexueller Straftatbestände. Zur Aufhebung des § 175 StGB (Strafgesetzbuch) richtete das WhK mehrere Petitionen an den Deutschen Reichstag, denn dieser Paragraf bedrohte „beischlafähnliche Handlungen“ zwischen Männern mit Strafe. 1929 beschloss der Strafrechtsausschuss des Reichstages schließlich, homosexuelle Handlungen nicht mehr unter Strafe zu stellen. Doch zur Abschaffung des § 175 kam es nicht mehr. Nach Hitlers Machtergreifung im Januar 1933 plünderten Studenten und SA-Männer das Institut für Sexualwissenschaft. Zahlreiche Schriften sowie eine Büste von Magnus Hirschfeld wurden bei der Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz (heute Bebelplatz) im Mai 1933 vernichtet. Hirschfeld wurde ausgebürgert und starb 1935 im französischen Exil.

Gedenken an Magnus Hirschfeld
Mittwoch, 14. Mai 2014, 12.00 Uhr
Otto-Suhr-Allee 93, 10585 Berlin, gegenüber dem Rathaus Charlottenburg