Gedenken an verfolgte Homosexuelle

68. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen am 21. April 2013

Am kommenden Sonntag, dem 21. April 2013, veranstaltet die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ab 14 Uhr eine Gedenkfeier anlässlich des 68. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Im Rahmen der Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) e.V. auch in diesem Jahr wieder eine Ehrung der im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen statt.

Die Gedenkfeier 2013 ist einem Opfer der Mordaktion an homosexuellen Häftlingen im Außenlager Klinkerwerk gewidmet: dem Berliner Kaufmann Wilhelm Machold. Der am 7. Mai 1896 geborene Machold wohnte Mitte der dreißiger Jahre zur Untermiete bei einer jüdischen Familie in der Kreuzberger Berliner Belle-Alliance-Straße 31. Zum Verhängnis wurde es ihm, dass er am 28. Februar 1937 in der Nähe des Halleschen Tores einen Mann ansprach und ihm ein sexuelles Angebot machte. Denn der unbekannte Mann entpuppte sich als Kriminalbeamter. Machold versuchte zu fliehen und wurde von dem Polizisten angeschossen. Am 5. August 1937 wurde er vom Landgericht Berlin zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, die er bis Mai 1939 in Tegel verbüßte. Unter welchen Umständen Machold nach Sachsenhausen kam, ist nicht bekannt. Aus seiner Häftlingsnummer kann man auf eine Einlieferung im Juni 1942 schließen. Am 10. Juli 1942 starb Machold bei der Mordaktion an Homosexuellen im Klinkerwerk. Insgesamt kamen bei dieser Aktion etwa 200 Homosexuelle ums Leben, namentlich bekannt sind 89 der Mordopfer.

Bei der Gedenkfeier, die am ehemaligen Block 14 stattfindet, wird Alexander Zinn, Mitglied im Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, eine Rede halten. Musikalisch begleitet wird die Feier vom Chor „Männer-Minne“. Im Anschluss findet an der „Station Z“ eine zentrale Gedenkfeier für alle NS-Opfer mit einer Kranzniederlegung statt.

Gedenkstätte Sachsenhausen, Sonntag, 21. April 2013
Ort: Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg
14.00 Uhr, Haupttor: Begrüßung durch Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten

14.20 Uhr, ehem. Block 14: Gedenkfeier für die Rosa-Winkel-Häftlinge, Ansprache: Alexander Zinn, Mitglied im Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Musikalische Begleitung: Chor „Männer-Minne“

15.00 Uhr: Kranzniederlegung im Zellenbauhof – Tafel für die homosexuellen Opfer
15.30 Uhr: Zentrale Gedenkveranstaltung an der „Station Z“

Weitere Informationen:
www.berlin.lsvd.de
www.rosa-winkel.de
www.maenner-minne.de