Gedenkfeier für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus anlässlich des CSD

Gedenken mit Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig

Am Christopher Street Day (21. Juni 2014) findet um 11 Uhr eine Gedenkstunde am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen statt. Die diesjährige Hauptrede hält die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Manuela Schwesig.

Die von Ulrich Keßler, Vorstandsmitglied beim Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, moderierte Veranstaltung werden Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Bodo Niendel, Vorstandsmitglied der Initiative Queer Nations, der Britische Aktivist  Peter Gary Tatchell und Dr. Manuela Sissy Kraus vom Vorstand des Berliner CSD e.V. mitgestalten. Zu der gemeinsamen Gedenkveranstaltung ruft auch das Aktionsbündnis CSD Berlin 2014 auf.

Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine „widernatürliche Veranlagung“, für eine den so genannten „Volkskörper“ schädigende „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Schon kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden im März 1933 die schwulen und lesbischen Lokale Berlins geschlossen. Die vollständige Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung, Lokale, Vereine, Verlage sowie Zeitschriften wurden aufgelöst, verboten, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über 100.000 Männer wurden polizeilich erfasst und rund 50.000 nach den Strafrechtsparagrafen 175 und 175a verurteilt. Etwa 10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht.

Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Samstag, 21. Juni 2014, 11.00 Uhr
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Ebertstraße auf Höhe Hannah-Arendt-Straße, Berlin-Tiergarten