Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Abgeordnete von Bundestag und Landesparlamenten legen Kränze nieder

Am 27. Januar 2013 wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Anlass ist der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden aus diesem Grund zu einer Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten ein. Die Veranstaltung beginnt am 27. Januar um 11.00 Uhr. Die Gedenkrede hält Ulrich Keßler, Vorstandsmitglied des LSVD Berlin-Brandenburg. Am Ende der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, Blumen und Kränze niederzulegen.

Mitglieder des Deutschen Bundestages, des Berliner Abgeordnetenhauses und des Landtages Brandenburg sowie Vertreterinnen und Vertreter von Gewerkschaften, Parteien und Vereinen, der Bundesantidiskriminierungsstelle und der Berliner Senatskanzlei haben ihre Teilnahme angekündigt. Lala Süsskind und Christa Arnet vom Kuratorium des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg sowie mehrere Mitglieder des Bundesvorstandes des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland werden bei der Gedenkfeier zugegen sein.

Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine „widernatürliche Veranlagung“, für eine den so genannten „Volkskörper“ schädigende „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Schon kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden im März 1933 die schwulen und lesbischen Lokale Berlins geschlossen. Die vollständige Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung, Lokale, Vereine, Verlage sowie Zeitschriften wurden aufgelöst, verboten, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über 100.000 Männer wurden polizeilich erfasst und rund 50.000 nach den Strafrechtsparagrafen 175 und 175a verurteilt. Etwa 10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht.

Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Sonntag, 27. Januar 2013, 11.00 Uhr
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Ebertstraße auf Höhe Hannah-Arendt-Straße, Berlin-Tiergarten

Anmeldung unter: joerg.steinert@lsvd.de