Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Über 40 Abgeordnete nehmen an Gedenkveranstaltung teil

Heute wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Anlass ist der 66. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.

Der Lesben und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden aus diesem Anlass zu einer Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten ein. Die Veranstaltung beginnt um 11.30 Uhr.
Anja Kofbinger, Vorstandsmitglied des LSVD Berlin Brandenburg, wird eine Rede halten.

Über 40 Abgeordnete des Deutschen Bundestages und des Berliner Abgeordnetenhauses haben Ihre Teilnahme an der Gedenkfeier angekündigt. Am Ende der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, Blumen und Kränze niederzulegen.

Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine „widernatürliche Veranlagung“, für eine den so genannten „Volkskörper“ schädigende „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Schon kurz nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurden im März 1933 die schwulen und lesbischen Kneipen Berlins geschlossen. Die gesamte Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung, Lokale, Vereine, Verlage und Zeitschriften wurden aufgelöst, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über 100.000 Männer wurden polizeilich erfasst, rund 50.000 nach § 175 verurteilt. Etwa 10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt, mit dem „Rosa Winkel“ erniedrigt und gefoltert. Viele von ihnen wurden zu Tode geschunden oder ermordet.

Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Donnerstag, 27. Januar 2011, 11.30 Uhr
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Ebertstraße auf Höhe der Hannah-Arendt-Straße, Berlin-Tiergarten

www.berlin.lsvd.de