Sachbeschädigungen an Erinnerungsorten der homosexuellen Verfolgungsgeschichte und Emanzipationsbewegung häufen sich
Am Magnus-Hirschfeld-Ufer gegenüber dem Bundeskanzleramt wurde eine der beiden Gedenktafeln, mit der an die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnert wird, beschädigt. Zwar ist es dem oder den Tätern nicht gelungen, die Tafel aus ihrer Bodenverankerung zu reißen, jedoch wurde sie unter großer Kraftanwendung verbogen. Der Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD), Jörg Steinert, hat Anzeige gegen Unbekannt gestellt und den Berliner Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten, Tim Renner, und seine Verwaltung um schnellstmögliche Schadensbehebung gebeten.
In den vergangenen Monaten haben sich die Sachbeschädigungen an Erinnerungsorten der homosexuellen Verfolgungsgeschichte sowie der homosexuellen Emanzipationsbewegung gehäuft. Die Ausstellung zu „Karl Heinrich Ulrichs“ im Rathaus Schöneberg wurde mehrfach beschädigt. Die Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am U-Bahnhof Nollendorfplatz wurde beschmiert. Und erst gestern wurde die Sichtscheibe des Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen nach einer Beschädigung ausgetauscht.
„Die Erinnerungsorte der homosexuellen Verfolgungsgeschichte und Emanzipationsbewegung sind ein wichtiger Bestandteil des Berliner Stadtbilds. Daran darf in einer offenen und toleranten Gesellschaft kein Zweifel aufkommen. Am Magnus-Hirschfeld-Ufer werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass neben den Gedenktafeln ein Denkmal entsteht, das sichtbar daran erinnert, dass die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung im Berlin des 19. Jahrhunderts ihren Ursprung hat“, so Jörg Steinert.
Weitere Informationen zum Gedenkort am Magnus-Hirschlfeld-Ufer: