Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

2016-01-27

Kranzniederlegung am Denkmal für die homosexuellen Opfer

Am 27. Januar 2016 wird der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Anlass ist der 71. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden aus diesem Grund zu einer Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten ein. Die Veranstaltung beginnt um 13.30 Uhr. Die Gedenkrede hält Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration. Am Ende der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, Blumen und Kränze niederzulegen.
 
Die Nationalsozialisten hielten Homosexualität für eine „widernatürliche Veranlagung“, für eine den so genannten „Volkskörper“ schädigende „Seuche“, die „auszurotten“ sei. Schon kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurden im März 1933 die schwulen und lesbischen Lokale Berlins geschlossen. Die vollständige Infrastruktur der ersten deutschen Homosexuellenbewegung, Lokale, Vereine, Verlage sowie Zeitschriften wurden aufgelöst, verboten, zerschlagen und zerstört. Im Herbst 1934 setzte die systematische Verfolgung homosexueller Männer ein. Über 100.000 Männer wurden polizeilich erfasst und rund 50.000 nach den Strafrechtsparagrafen 175 und 175a verurteilt. Etwa 10.000 schwule Männer wurden in Konzentrationslager verschleppt. Etwa 5.000 Männer überlebten diese Qualen nicht.
 
Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Mittwoch, 27. Januar 2016, 13.30 Uhr
Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Ebertstraße auf Höhe Hannah-Arendt-Straße, Berlin-Tiergarten

Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Mittwoch, 27. Januar 2016, 13.30 Uhr

Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, Ebertstraße auf Höhe Hannah-Arendt-Straße, Berlin-Tiergarten