Handreichung „Islam und Schule“ blendet Homosexualität als Thema aus

Senatsverwaltung für Bildung muss Aktionsplan gegen Homophobie gerecht werden

Die AG schwule Lehrer in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin (GEW) und der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) kritisieren die vagen Ausführungen in der Handreichung „Islam und Schule“. Das Thema Homosexualität wird in der Publikation der Senatsverwaltung für Bildung weitestgehend ausgespart, obwohl sich der Berliner Senat mit der Initiative „Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt“ verpflichtet hat, insbesondere im Bildungsbereich die Aufklärungsarbeit zum Thema Homosexualität zu stärken.

Hierzu erklären Guido Mayus, Vorstandsmitglied der AG schwule Lehrer in der GEW Berlin, und Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg:
„Die mit der Handreichung verfolgte Absicht, Lehrerinnen und Lehrer in ihrem beruflichen Alltag zu unterstützen, begrüßen wir. Handlungsempfehlungen zum Umgang mit homosexuellenfeindlichen Einstellungen sind darin jedoch nicht zu finden, obwohl wissenschaftliche Untersuchungen eindringlich auf deren hohe Verbreitung hinweisen. „Schwule Sau“ ist eines der beliebtesten Schimpfwörter an Berliner Schulen. Die Senatsverwaltung für Bildung wird den eigenen Richtlinien für Sexualerziehung (AV27) und der Abgeordnetenhausinitiative für Akzeptanz sexueller Vielfalt nicht gerecht.“