Schwulenfeindlicher Übergriff in der Nacht zum Internationaler Tag gegen Homophobie
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homophobie erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD):
„Homophobie ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft. Hinsichtlich der Menschenwürde, des Rechts auf körperliche Unversehrtheit, der freien Entfaltung der Persönlichkeit und des Gleichheitsgrundsatzes kann es im demokratischen Staat keine Relativierung geben. Menschenfeindlichkeit lässt sich nicht rechtfertigen. Die gesamte Gesellschaft ist gefordert, Homophobie entschieden entgegenzutreten.
Gerade in Berlin zeigt sich eine paradoxe Form der Ungleichzeitigkeit im Verhältnis zu Homosexualität: Einerseits suggerieren mediale Diskussion und öffentliche Meinung ein Klima der Liberalisierung und Enttabuisierung. Andererseits finden Beleidigungen, Pöbeleien und Gewalt dort statt, wo Homosexualität sichtbar gelebt wird. Laut der Berliner Polizei fand erst in der vergangenen Nacht wieder ein schwulenfeindlicher Übergriff in Kreuzberg statt. Diese Nachricht ist erschreckend.
In Berliner Schulen ist „schwul“ das am häufigsten verwendete Schimpfwort. Diesem Umstand muss noch stärker präventiv Rechnung getragen werden. Die diesbezügliche Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit gilt es weiter auszubauen. Eine Evaluation der Humboldt-Universität zu Berlin hat ergeben, dass derlei Maßnahmen zu einem generellen Umdenken im Sinne von Gleichberechtigung und Antidiskriminierung führen.“
www.berlin.lsvd.de