Kuss-Aktionen gegen Homophobie am 17. Mai in Berlin
Anlässlich des morgigen Internationalen Tages gegen Homophobie erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD):
„Homophobie ist ein Angriff auf die Grundwerte unserer Gesellschaft. Hinsichtlich der Menschenwürde, des Rechts auf körperliche Unversehrtheit, der freien Entfaltung der Persönlichkeit und des Gleichheitsgrundsatzes kann es im demokratischen Staat keine Relativierung geben. Die gesamte Gesellschaft ist gefordert, Homophobie entschieden entgegenzutreten.
Gerade in Berlin zeigt sich eine paradoxe Form der Ungleichzeitigkeit im Verhältnis zu Homosexualität: Einerseits suggerieren mediale Diskussion und öffentliche Meinung ein Klima der Liberalisierung und Enttabuisierung. Andererseits finden Beleidigungen, Pöbeleien und Gewalt dort statt, wo Homosexualität sichtbar gelebt wird.
Homophobie muss konsequent bekämpft werden – überall, sei es in den Schulen, in den Fußballstadien oder in den sozialen Brennpunkten. Zugleich wird der Lesben- und Schwulenverband auch zukünftig über den eigenen Tellerrand hinausblicken und sich mit anderen Gesellschaftsgruppen solidarisch zeigen, so z.B. im Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus.“
Zum Internationalen Tag gegen Homophobie am 17. Mai veranstaltet das schwule Überfalltelefon MANEO an zwei Orten Kiss-Ins: um 12 Uhr auf der Warschauer Brücke und um 13 Uhr am Mehringdamm Ecke Gneisenaustraße.