Jetzt auf DVD: „Klänge des Verschweigens“

„Meines Wissens hat es ein derartig großartiges und berührendes Filmprojekt über einen homosexuellen Mann, der wegen seiner Homosexualität verfolgt wird, in Deutschland noch nicht gegeben“ schrieb Jürgen Wenke von der Rosa Strippe (Bochum).

Dieser Film handelt vom großen Tabu einer deutschen Familie, die sowohl die langjährige KZ-Haft des musikalischen Onkels als auch die Nazi-affinen Aktivitäten der Mutter des Filmemachers verschweigen wollte. Da Willi Heckmann zu Lebzeiten nicht selbst von dieser Zeit berichten wollte und außerdem entscheidende amtliche Akten nicht mehr auffindbar sind, wurde die Recherche zu einem mühsamen Puzzle mit kleinsten Einzelsteinchen. Willi Heckmann, Jahrgang 1897, war eine hochbegabter Tenorsänger, Alleinunterhalter – und schwul. Als der Filmemacher Klaus Stanjek erfährt, dass sein Lieblingsonkel Willi wegen seiner sexuellen Orientierung acht Jahre im KZ interniert war, bricht eine Familienfassade jäh in sich zusammen. Ein tief berührender wie preisgekrönter Dokumentarfilm über den Musiker Willi Heckmann und die Verfolgung und Ächtung von Homosexuellen in Nazi-Deutschland und der Nachkriegszeit.

Formal betrachtet handelt es sich um einen dokumentarischen Detektivfilm mit durchgehender Spannung und – bei derartigen Themen selten – einem erfrischenden Maß an Humor. Die Verknüpfung mit Animationssequenzen macht den Film auch ästhetisch reizvoll.

Dieser Film KLÄNGE DES VERSCHWEIGENS gehört zu den ganz wenigen ausführlicheren Zeugnissen über einen „Rosa-Winkel-Häftling“, über die Homosexuellenverfolgung in der Nazizeit und danach. Seit dem Kinostart (2013) lief dieser Film auf vielen internationalen Filmfestivals (z.B. London, Sydney, Jerusalem, St. Petersburg und gerade eben auf dem neuen LGBTI-Festival in Minsk/Weissrussland), erhielt wunderbare Kritiken und eine Reihe von Auszeichnungen. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden schrieb dazu:

„KLÄNGE DES VERSCHWEIGENS“ ist ein unmessbar wichtiger Film gegen das Vergessen der Verbrechen an Menschen, die nicht der Norm entsprachen. Eine filmische Mahnung gegen das Vergessen und für die Menschlichkeit.“

Seit heute ist der Film endlich als DVD verfügbar, mit mehreren zusätzlichen Bonussequenzen und einem ausführlichen Beiheft. Zu beziehen bei good!movies (www.goodmovies.de) als Privatkopie; für öffentliche Veranstaltungen können Vorführkopien beim Kölner Verleih W-Film (www.wfilm.de)  bezogen werden.