Kampf gegen Homophobie ist Bestandteil im „Masterplan Integration und Sicherheit“

Lesben- und Schwulenverband lobt Wertevermittlung, vermisst aber verbindliche Qualitätsstandards

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) begrüßt den vom Berliner Senat beschlossenen „Masterplan Integration und Sicherheit“ als Schritt in die richtige Richtung. Zugleich bedauert der LSVD, dass die Verbesserungsvorschläge aus der Zivilgesellschaft nur halbherzig aufgegriffen wurden.

Der Senat hat gestern auf Vorlage der Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, Dilek Kolat, den Masterplan beschlossen. Eine erste Fassung, die mithilfe der Unternehmensberatung McKinsey erarbeitet wurde, hatte der Senat bereits am 15. März zur Kenntnis genommen. Am morgigen Donnerstag wird das Berliner Abgeordnetenhaus in einer Aktuellen Stunde über das Integrationskonzept debattieren.

In den Kapiteln „Werte- und Normenvermittlung“ sowie „Gewaltschutz für geflüchtete LSBTI“  findet das Ziel der Akzeptanz von homosexuellen und transgeschlechtlichen Menschen Eingang. Zugleich wird der Masterplan an mehreren wesentlichen Stellen den Herausforderungen und Problemen nicht gerecht, wenn zum Beispiel von der „Entwicklung von Instrumenten“, „Pilot-Zusatzqualifizierungen“ und „Testphasen“ die Rede ist. „Es besteht konkreter und akuter Handlungsbedarf. Allgemeinplätze und Unverbindlichkeiten helfen nicht weiter. Wir vermissen verbindliche Qualitätsstandards zum Thema sexuelle Selbstbestimmung für vom Senat geförderte Flüchtlingsprojekte und Sprachmittler“, so LSVD-Landesgeschäftsführer Jörg Steinert.

Bürgermeisterin und Senatorin Dilek Kolat hatte am 18. April 2016 Expertinnen und Experten von Lesben- und Schwulenorganisationen zum Fachgespräch über den Masterplan eingeladen, um Verbesserungsvorschläge zu erörtern.