Keine Regenbogenfahne in Reinickendorf?

Senatsverwaltung, Vereine und Fußballfans setzen Zeichen gegen Homophobie
                                                                                          
Am vergangenen Wochenende fanden zum sechsten Mal die Respect Gaymes in Berlin statt – mehr als 2.000 Menschen, darunter etwa 700 Sportlerinnen und Sportler und zahlreiche Vereine setzten ein sichtbares Zeichen gegen Homophobie.

Aufgrund der Respect Gaymes haben die Berliner Bezirke vergangene Woche mit dem Hissen der Regenbogenfahne begonnen. Elf von zwölf Berliner Bezirken werden im Laufe des Junis ihre Rathäuser mit der Regenbogenfahne beflaggen. Auch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung flaggte am vergangenen Wochenende die Regenbogenfahne, wie Ingeborg Jung-Reyer, Bürgermeisterin und Senatorin für Stadtentwicklung, bei den Respect Gaymes verkündete. Einzig im Bezirk Reinickendorf ist man seit mehreren Wochen nicht darüber auskunftsfähig, ob und wann die Regenbogenfahne gehisst wird. Bereits in den vergangenen Jahren sprach sich das Reinickendorfer Bezirksamt wiederholt gegen das Hissen der Regenbogenfahne aus, die ehemalige Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura verglich das Hissen der Regenbogenfahne gar mit dem der NPD-Fahne.

Während nach wie vor unklar ist, ob Reinickendorf sich an der liberalen Berliner Tradition beteiligt, gehen die Fußballfans in die Offensive. Vertreter der Abteilung Aktive Fans des Fußballvereins Tennis Borussia stellten bei den Respect Gaymes die Aktion „Fußballfans gegen Homophobie“ vor. In Kooperation mit dem Projekt Soccer Sound des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg wird ein zehn Meter langer Banner nun auf Reise durch ganz Deutschland geschickt. Auf den Stationen in Vereinen, Fankurven und Fußballprojekten werden auf dem Banner Unterschriften für die Aktion gesammelt. Der Banner wird im Oktober zur FARE-WEEK (Football against Racism in Europe) in Berlin zurück erwartet.

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