„Klänge des Verschweigens“

Copyright: Foto im Privateigentum von Klaus Stanjek (Heckmann-Nachlass)

28. September 2013: Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion

Ab sofort wird der Film „Klänge des Verschweigens“ in Berliner Kinos gezeigt. Es handelt sich um ein historisches Dokumentarprojekt zur Homosexuellenverfolgung im Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt steht die Biographie des Sängers und Pianisten Wilhelm Heckmann. Er war ausgebildeter Konzertsänger und trat seit 1923 bis in die 1960er Jahre hin in ganz Deutschland und der Schweiz auf.

Ausgebildet als Konzertsänger und Pianist hatte Wilhelm Heckmann ein breites Repertoire anspruchsvoller Arien, Chansons und romantischer Lieder bis hin zur Unterhaltungsmusik aus den UFA-Filmen und populären Schlagern.

Seine bisexuelle Orientierung wurde ihm zum Verhängnis. Nach Denunziation und Verhaftung wurde er 1937 ins Konzentrationslager Dachau deportiert, später von da ins Konzentrationslager Mauthausen. Trotz der extrem harten Umstände konnte er bis zum Kriegsende und der Befreiung überleben. Vermutlich hat seine besondere Musikalität sein Leben gerettet, als Musiker eines Lagertrios und späterer Mitwirkender des Gefangenenorchesters wurde er als Funktionshäftling behandelt und hat leichtere Aufgaben übertragen bekommen.

Der Initiator des Projektes und Autor des Dokumentarfilms, Klaus Stanjek, ist der Neffe von Wilhelm Heckmann. In seiner Familie regierte das Gesetz des Schweigens. Eine Reihe von Umständen verhinderte bis zu Heckmanns 90. Geburtstag das offene Gespräch über sein Schicksal – unter anderem wegen der (lange verborgenen) Parteinahme der Mutter für die Nationalsozialisten.

Der Film „Klänge des Verschweigens“ wird in folgenden vier Berliner Kinos gezeigt: Hackesche Höfe Kino, Moviemento, Eva-Lichtspiele und Filmkunst 66.  Am 28. September 2013 um 19.00 Uhr findet eine Filmvorführung mit anschließender Podiumsdiskussion im Moviemento statt. Das Podium ist mit Klaus Stanjek und Alexander Zinn, Mitglied im Internationalen Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, besetzt.

Weitere Informationen:

www.klaenge-des-verschweigens.de