Der Berliner Arbeitskreis gegen Zwangsverheiratung begrüßt, dass eine langjährige Forderung des Arbeitskreises von SPD, Linken und Grünen im Koalitionsvertrag aufgegriffen wurde. Demnach sollen die Strukturen der Opferhilfe und Gewaltprävention bedarfsgerecht ausgebaut werden. Explizit wird die Einrichtung von Krisenwohnungen für von Zwangsverheiratung betroffene homosexuelle, bisexuelle und transgeschlechtliche Menschen genannt.
„Bis heute fehlt es an einer Krisenwohnung für Männer, die unter anderem aufgrund ihrer Homosexualität zwangsverheiratet werden sollen. Endlich wird diese Schutzlücke geschlossen. Darüber hinaus besteht jedoch auch ein Bedarf für Schutz suchende Paare, deren Beziehung von den Familien nicht akzeptiert wird. Auch hier muss der Staat seiner Fürsorgepflicht nachkommen“, so AK-Koordinatorin Petra Koch-Knöbel.
Den Berliner Beratungsstellen werden jährlich 460 Fälle von Zwangsverheiratung bekannt. LSBT-Vertretung im Arbeitskreis ist das Zentrum für Migranten, Lesben und Schwule (MILES) des LSVD.