Kundgebung gegen Homophobie und Rassismus vor der schwedischen Botschaft

Schwedische Aktivisten von Rechtsextremisten niedergestochen

Am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr findet vor den Nordischen Botschaften in Berlin eine Kundgebung gegen Homophobie und Rassismus statt. Zu der Aktion rufen die Aktiven Fans von Tennis Borussia (TBAF) in Absprache mit der schwedischen Botschaft und mit Unterstützung des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) auf.

Am 8. März wurden in Malmö Aktivistinnen und Aktivisten von Fotbollssupportrar mot homofobi, einem schwedischen Ableger der in Berlin gegründeten „Fußballfans gegen Homophobie“ von Rechtsextremisten mit Messern angegriffen. Die Gruppe befand sich auf dem Nachhauseweg von der Frauentag-Mitternachtsparade. Die Verletzten erlitten Stichwunden, unter anderem einen Stich in die Lunge. Am schlimmsten verletzt wurde dabei Showan Shattak. Er trug bei dem Angriff schwere Kopfverletzungen davon und liegt seitdem im künstlichen Koma. Der 25-jährige ist Gründer von Fotbollssupportrar mot homofobi und ist eng mit den Berliner Aktivisten verbunden.

„Fußballfans gegen Homophobie“ ist ein bundesweites Netzwerk von Fußballfans aus über 30  Fanszenen und geht auf die Abteilung Aktive Fans des Fußballvereins Tennis Borussia Berlin in Kooperation mit dem Projekt „SOCCER SOUND” des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg zurück. Die Aktion startete im Juni 2011 bei den Respect Gaymes in Berlin mit einem großen lilafarbenen Stadionbanner mit der Aufschrift „Fußballfans gegen Homophobie“. Das lila-farbene Banner mit der Aufschrift „Fußballfans gegen Homophobie“ war seit dem Beginn bundesweit bei über 60 Fußballvereinen von der Bundesliga bis zur Freizeitliga sowie bei einigen Clubs in Luxemburg, der Schweiz und Österreich zu Gast sowie seit April 2013 International unter anderem in Kroatien, Griechenland und Spanien. Bei der Kampagne geht es darum, ein Zeichen gegen Homophobie und Diskriminierung im Fußball zu setzen, aktive Fans im Kampf gegen Homophobie zu vernetzen und Aufklärungsarbeit zu leisten. Showan und viele andere Fans in Schweden haben sich in den letzten Monaten dafür eingesetzt, diese Ziele umzusetzen.

„Der Angriff und Mordversuch in Malmö zeigt erneut, dass Rassismus, Homophobie und andere Diskriminierungsformen nicht nur eine Meinung sind, mit der eine pluralistische Gesellschaft leben muss, sondern eine konkrete und oft lebensbedrohliche Gefahr. Nicht nur in Schweden, sondern auch in Deutschland gab es z.B. in Braunschweig, Aachen und Duisburg in den letzten Monaten zahlreiche Angriffe auf Fans verschiedener Vereine, die das Ideal einer bunten und diskriminierungsfreien Kurve und Gesellschaft vertreten wollten“, so Christian Rudolph von den Aktiven Fans von Tennis Borussia.

Und Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg betont:  „Homophobie und Rassismus sind Menschenrechtsverletzungen und müssen konsequent bekämpft werden.“

Die Kundgebung am Sonntag findet nach dem Heimspiel von Tennis Borussia statt.

Sonntag, 16. März 2014, 17.30 Uhr
Kundgebung gegen Homophobie und Rassismus
Vorplatz Nordische Botschaften, Rauchstraße 1, 10787 Berlin