LSVD begrüßt Internetplattform über „Orte der Erinnerung 1933-1945

Der Arbeitskreis der Stiftung Berlin-Brandenburgischer Gedenkstätten berät über den Aufbau der Internetplattform „Orte der Erinnerung 1933-1945“

 

Gleichwertige Aufnahme der Denkmäler für die Homosexuellen und für Sinti und Roma gefordert!

Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e. V. unterstützt den Plan des Arbeitskreises I der Berlin-Brandenburgischen Gedenkstätten, mit einer Internetseite über „Orte der Erinnerung 1933-1945“ zu informieren.  Durch die Internetplattform soll die Öffentlichkeit auf die Gedenkstätten, Dokumentationszentren und Museen zur Geschichte der nationalsozialistischen Diktatur in Berlin und Brandenburg aufmerksam gemacht werden. Es ist wichtig, das Erinnern und Gedenken an die Opfer zu fördern und die Bevölkerung mit einem derartigem Informationsangebot zu sensibilisieren.

Jedoch sollen nach der aktuellen Planung ausschließlich Institutionen erfasst werden, die über die finanziellen Mittel zur pädagogischen Arbeit verfügen. Die beiden Denkmäler der Bundesrepublik Deutschland für die Homosexuellen und für die Sinti und Roma sollen aus diesem Grund keine Erwähnung finden, bestenfalls als externe Links aufgeführt werden. Eine solche Konzeption bei der Auswahl der Gedenkorte führt zwingend zur Ausgrenzung von Opfergruppen und schafft unerwähnte Opfer zweiter Klasse.

Die Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten lässt zudem unverständlicher Weise außer Acht, dass die Denkmäler für die Homosexuellen und für die Sinti und Roma künftig der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zugeordnet sein werden, die im „Ort der Informationen“ durchaus auch pädagogische Arbeit leistet.

Die mangelnde Bereitschaft, die Gedenkstätten für die Homosexuellen und für die Sinti und Roma gleichberechtigt auf der geplanten Internetseite aufzuführen, ist enttäuschend. Die Repräsentanz dieser Opfergruppen darf nicht an formalen Fragen scheitern und ist für umfassende Gedenkpolitik unabdingbar.

Der Arbeitskreis I der Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten wird aufgefordert, die Opfergruppen der NS – Verfolgung gleichberechtigt zu behandeln und die Denkmäler für die Homosexuellen wie für die Sinti und Roma auf der Internetplattform über „Orte der Erinnerung 1933-1945“ mit den anderen Gedenkstätten gleichwertig aufzuführen.