Mehr Schutz für Lesben
LSVD schaltet Lesben-Hotline gegen Gewalt und Diskriminierung
Am 5. Mai 2009 startet der Lesben-und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. das neue Projekt ONYVA, das sich an Opfer lesbenfeindlicher Gewalt richtet. Die Telefon-Hotline mit der Rufnummer 030 – 44 00 82 42 wird werktags in der Regel von 16-18 Uhr erreichbar sein. Diskriminierungen und Übergriffe können hier gemeldet werden. In Kooperation mit der Berliner Polizei und anderen Beratungsstellen wird gewährleistet, dass die Opfer die notwendige Unterstützung und Hilfe bekommen. Per Mail ist das Projekt erreichbar unter onyva@lsvd.de, im Internet unter www.onyva.lsvd.de.
Zu den Zielen von ONYVA erklärt Projektsprecherin Katharina Doumler:
„In Berlin werden Lesben nach wie vor Opfer anti-lesbischer Gewalt. Aus unseren Beratungen wissen wir von den Drohungen und körperlichen Übergriffen, denen lesbische Frauen ausgesetzt sind. Aber die betroffenen Frauen wissen nicht, an wen sie sich in einer akuten Notsituation wenden sollen. In den meisten Fällen machen sie ihre negativen Erfahrungen mit sich selbst aus oder bagatellisieren sie sogar. Das kann und darf nicht sein! Die Hotline ist ein erstes Angebot, diesen lesbischen Opfern umgehend zu helfen.“
Derzeit gibt es für Lesben in Berlin kein Überfalltelefon und keine akute Notfallhilfe. Auch die präventiven Maßnahmen, um Lesben vor Gewalt zu schützen, sind unzureichend. Die Anti-Gewalt-Arbeit für Homosexuelle in Berlin richtet sich fast ausschließlich an schwule Männer. Das ist eine aus lesbischer Sicht untragbare Situation. Die Lesben-Vollversammlung des LSVD hatte deswegen am 20. Februar gefordert, „baldmöglichst eine Konzeption zur systematischen Unterstützung von Gewalt bedrohter oder betroffener lesbischer Frauen sowie für Frauen in gesundheitlichen und sozialen Notlagen zu erstellen und umzusetzen“.
Der LSVD setzt sich für größere öffentliche Präsenz von Lesben ein. Wir können das aber nur verantworten, wenn wir zugleich auch ein Mehr an Sicherheit gewährleisten. Um diese Ziele zu erreichen, haben die Lesben im LSVD das Projekt ONYVA gestartet. Wir brauchen Maßnahmen, die Lesben Selbstbewusstsein und Sicherheit geben, die Hotline ist ein erster Schritt dazu.
Die Aktion „Lesben-Hotline im LSVD“ wird unterstützt von folgenden Projekten:
Iranische Lesben im LSVD
Lesbenstammtisch Berlin
Interimssprecherinnen der Lesbenvollversammlung
TERRE DES FEMMES e.V.
Lambda Berlin-Brandenburg e.V.
Sonntagsclub e.V.