LSVD unterstützt Demo gegen Homophobie
Protest morgen 14 Uhr am Tatort des Überfalls auf zwei Lesben
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) unterstützt den Aufruf für die morgige Demonstration gegen Homophobie. Die Demo startet am Samstag, dem 1. November 2008, um 14 Uhr am U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord.
In jüngster Zeit häufen sich homophobe Übergriffe. Nur zwei Beispiele: Am 18. Oktober wurde ein schwuler Mann, weil er sich offen zu seiner Homosexualität bekannte, von zwei jungen Männern in der U-Bahnlinie 6 brutal angegriffen und erlitt einen Kieferbruch. Am vergangenen Montag wurden zwei Lesben auf dem U-Bahnhof Kaulsdorf-Nord attackiert. Erinnert sei auch an den Anschlag auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen.
Unter Berliner Schülern ist Homophobie in einem erschreckenden Maß verbreitet. So halten es 69,2 Prozent der türkischen und 28,9 Prozent der deutschen Jugendlichen für „abstoßend“, wenn sich zwei Männer auf der Straße küssen. Das ergab die so genannte „Simon-Studie“, die vor einem Jahr von Integrationssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner vorgestellt wurde.
Wir fordern vom Berliner Senat einen umfassenden und nachhaltigen Aktionsplan gegen Homophobie. Mit Alibi-Veranstaltungen wie dem „Runden Tisch gegen Homophobie“, der am Dienstag ohne Ergebnis endete, geben wir uns nicht länger zufrieden. Es ist an der Zeit, dass sich Politik und Verwaltung der Herausforderung stellen und der verbreiteten Homophobie mit ernstzunehmenden und nachhaltigen Maßnahmen begegnen.