Neue Schilder am Magnus-Hirschfeld-Ufer

Neue Schilder am Magnus-Hirschfeld-Ufer

Tafeln mit biographischen Daten des Namensgebers angebracht

Am Magnus-Hirschfeld-Ufer gegenüber dem Bundeskanzleramt sind Hinweisschilder mit den wichtigsten biographischen Daten des Namensgebers  Magnus Hirschfeld angebracht worden. Die Schilder wurden auf Initiative des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin hergestellt. Die Kosten übernahm dankenswerterweise die Jüdische Gemeinde. Auf den Schildern wird mit folgendem Text über Hirschfelds Wirken informiert:

Magnus Hirschfeld
geb. 14. Mai 1868 in Kolberg    gest. 14. Mai 1935 in Nizza
Jüdischer Arzt und Sexualwissenschaftler, Gründer
der weltweit ersten Emanzipationsbewegung Homosexueller

Das Spreeufer zwischen Luther- und Moltkebrücke war am 6. Mai 2008 nach dem Arzt und Sexualwissenschaftler benannt worden. Genau 75 Jahre zuvor hatten die Nationalsozialisten Hirschfelds „Institut für Sexualwissenschaft“ geplündert, das seinen Sitz ganz in der Nähe des heutigen Kanzleramts hatte. An der Einweihung des Ufers hatten u.a. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries und die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Lala Süsskind teilgenommen.

Hirschfeld war der wohl wichtigste Vertreter der ersten Homosexuellenbewegung. 1897 gründete er das Wissenschaftlich-humanitäre Komitee, die weltweit erste Organisation, die gegen die Diskriminierung Homosexueller kämpfte. 1919 gründete er das Institut für Sexualwissenschaft“, das bis zu seiner Plünderung 1933 die führende Institution auf dem Gebiet der Sexualwissenschaft war.

Um die Erinnerung an Hirschfeld wachzuhalten, soll an dem Uferabschnitt zudem ein Denkmal errichtet werden. Dafür sammelt der Lesben- und Schwulenverband zurzeit Spenden. Der Spendenaufruf wird u.a. von Berlins Regierendem Bürgermeister und vom Zentralrat der Juden in Deutschland unterstützt. Spenden ab 1.000,- Euro sollen auf dem Sockel des Denkmals erwähnt werden. Spenden für das Denkmal sammelt das Bildungs- und Sozialwerk des LSVD Berlin-Brandenburg, Konto 082 44 33 01 bei der Deutschen Bank, BLZ: 100 700 24.
Ein Foto der neuen Schilder kann über die Pressestelle des LSVD bezogen werden.