Ort der Erinnerung und Information

NS-Zwangslager für Sinti und Roma Berlin-Marzahn 1936-1945

Gestern, am 11. Dezember 2011, wurde auf Initiative des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. in Berlin-Marzahn der Ort der Erinnerung und Information eingeweiht. Etwa 200 Menschen nahmen an der Einweihungsfeier teil. Neben Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V., hielten Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, und Bezirksbürgermeister Stefan Komoß eine Rede.



Auf dem Gelände am heutigen Otto-Rosenberg-Platz befand sich zwischen 1936 und 1945 ein nationalsozialistisches Zwangslager für Sinti und Roma. Der historische Ort, an dem bis 1947 noch einzelne Familien untergebracht waren, geriet mehr und mehr in Vergessenheit. 

Seit 1990 laden der  Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg e.V. und das Ökumenische Forum Berlin-Marzahn e.V. jedes Jahr im Juni mit einer Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer des Lagers Marzahn am authentischen Ort ein.

Am Ort der Erinnerung und Information wird auf zehn Aufstellungstafeln über die Geschichte des Zwangslagers Marzahn informiert und an das Schicksal der dort internierten Menschen erinnert. Die Tafeln sind frei zugänglich.

Das Schicksal von Sinti und Roma im Nationalsozialismus wurde, ebenso wie das Verfolgungsschicksal von Homosexuellen, in der deutschen Erinnerungskultur lange vernachlässigt.

Ort der Erinnerung und Information: NS-Zwangslager für Sinti und Roma Berlin-Marzahn 1936-1945
Am Otto-Rosenberg-Platz, 12681 Berlin-Marzahn (S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße)