„Queer Easter“: Selbstbewusst jenseits der Norm

2015-03-30

Zum 16. „Queer Easter“-Seminar kommen über 100 junge Menschen aus ganz Europa und Nahost in die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein. Vom 30.03. – 06.04.2015 fragen sie sich, wie ein positives Verhältnis zur eigenen Sexualität und zum eigenen Körper jenseits von verbreiteten Normen und Idealen gelebt werden kann.

„Queer“ ist ein Sammelbegriff für Menschen, die als „quer zur Norm“ gelten. Für diejenigen, die über Ostern am 16. „Queer Easter“-Seminar in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein teilnehmen, ist das etwas Positives. Aus 15 Nationen in Europa und Nahost kommen über 100 junge Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren nach Werftpfuhl bei Werneuchen. Manche unter ihnen dürften sich als schwul, lesbisch, transsexuell oder transgender bezeichnen, andere vielleicht auch einfach als „queer“ – und darauf sind sie stolz.

Um eine positive Sichtweise auf die eigene Sexualität und den eigenen Körper soll es in der Seminarwoche gehen, wie Bildungsreferentin Jane Baneth erklärt, die das Treffen organisiert: „In der Gesellschaft sind Normen und Ideale weit verbreitet: Es werden zum Beispiel nur ganz bestimmte Menschen als schön oder ’sexy‘ angesehen, und nur diesen Menschen ist es vorbehalten, sich und ihre Sexualität offen zu zeigen und darüber zu reden.“

Wer nicht dem idealen Körperbild entsprechen würde und zum Beispiel als zu alt oder zu dick gelte oder eine körperliche Beeinträchtigung hat, werde zuweilen sogar öffentlich dafür angefeindet. Gleiches gelte für Menschen, die ihre eigene Sexualität öffentlich leben: „In vielen europäischen Ländern ist schon ein Kuss zwischen Männern auf der Straße Anlass genug für Übergriffe auf sie“, so Baneth.

In der „Queer Easter“-Woche wollen die Teilnehmenden in verschiedenen Kleingruppen analysieren, wie sich Sexualmoral und Normen gebildet haben und welche historischen Gegenbewegungen es gegeben hat. Der Einfluss der Medien und der Vermarktung von Sex ist ebenso ein Thema wie die Rolle von Bildung und Erziehung. Die Erkenntnisse werden einander auf kreative Weise präsentiert. „Gemeinsam überlegen wir, was wir tun können, damit alle Menschen selbstbestimmt und ohne Diskriminierungen mit ihrem Körper und ihrer Sexualität umgehen können“, beschreibt Baneth das Ziel.

Es ist ihr wichtig, dass die Teilnehmenden aus dem Seminar neue Ideen und Impulse für die eigene politische Arbeit mitnehmen. Die meisten engagieren sich in Jugendorganisationen, die die Rechte von Menschen aus dem sogenannten „LGBTQ“-Spektrum vertreten, viele gehören Partnerorganisationen der „SJD – Die Falken“ an, deren Bundesbildungsstätte das Haus in Werftpfuhl ist.

Der Austausch miteinander steht deshalb im Zentrum der Begegnung. „Um voneinander zu lernen und die Situation in den jeweiligen Heimatländern zu verstehen, ist eine Atmosphäre voller Vertrauen und Anerkennung ganz wichtig“, betont Baneth: Wenigstens in dieser einen Woche sollen die Teilnehmenden das positive Gefühl bekommen, dass sie sein dürfen, wie sie sind.

„Queer Easter“ wird organisiert von der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Kooperation mit den internationalen Dachverbänden der SJD – Die Falken ECOSY, IUSY und IFM-SEI.
Die Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein veranstaltet als Haus der außerschulischen Jugendbildung Wochenseminare mit Schülerinnen und Schülern sowie Auszubildenden aus Berlin und Brandenburg. Als Bundesbildungsstätte der „Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken“ organisiert sie pädagogisch-politische Fortbildungen, Jugendseminare, Internationale Begegnungen und verschiedene Großveranstaltungen.

Für Rückfragen, weitere Informationen und Anmeldung von Pressebesuchen:
Jane Baneth / Bildungsreferentin
Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein
Freienwalder Allee 8-10
16356 Werneuchen/Werftpfuhl
Tel. +49 33398 8999-17
Fax: +49 33398 8999-13
E-Mail: j.baneth@kurt-loewenstein.de

www.kurt-loewenstein.de

16. „Queer Easter“-Seminar

30.3. bis 6.4.2015