Rudolf Brazda nach Unfall bei Gedenkfeier wohlauf

Überlebender des KZ Buchenwald stürzte bei dem Versuch, das Podium zu betreten

LSVD-Ehrenmitglied Rudolf Brazda, der sich bei einem Sturz bei der Gedenkfeier für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Christopher Street Day (27. Juni 2009) verletzt hatte, ist inzwischen wieder wohlauf. Brazda hatte nach der Rede des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesjustizministerium, Alfred Hartenbach, spontan eine Ansprache halten wollen. Bei dem Versuch, das Podium zu betreten, stürzte er und zog sich Schürfwunden an Stirn und Ellenbogen zu.

Brazda wurde mit einem Rettungswagen in die Berliner Charite gebracht. Dort wurde er eingehend untersucht. Nach fünf Strunden konnte er die Klinik wieder verlassen. Zum Glück hatte er keine schwerwiegenden Verletzungen davongetragen.

Die Gedenkfeier war vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas organisiert worden und fand am Berliner Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen statt. Bei der Veranstaltung sprachen nach einer Begrüßung durch Alexander Zinn (LSVD Berlin-Brandenburg) Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium Alfred Hartenbach und Bodo Niendel (Berliner CSD e.V.). Die Veranstaltung wurde nach dem Unfall von Rudolf Brazda vorzeitig beendet.

Rudolf Brazda war im „Dritten Reich“ wegen seiner Homosexualität zwei Mal nach Paragraph 175 verurteilt worden. Nachdem er seine zweite Haftstrafe abgesessen hatte, wurde er im August 1942 in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Dort war er bis zur Befreiung im April 1945 inhaftiert.