Schon wieder Vandalismus am Magnus-Hirschfeld-Ufer

Foto: Martin Binder

Augen ausgebrannt

Die Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer, die an die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung erinnern, wurden erneut beschädigt. Die Augen von Anita Augspurg und Karl Heinrich Ulrichs wurden – wie bereits vor einem Monat – ausgebrannt. Ähnliche Beschädigungen fanden sowohl im Herbst 2018 als auch im Sommer 2017 statt. Vorausgegangen waren zahlreiche weitere Sachbeschädigungen.

Hierzu erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg: „Die in jahrelanger Arbeit mühevoll aufgebauten Gedenk- und Erinnerungsorte für die homosexuelle Verfolgungs- und Emanzipationsgeschichte wurden allein in diesem Jahr schon mehrfach beschädigt. Vandalismus ist keine Bagatelle. Diese Straftaten sind ein großes Ärgernis und zeugen von Hass und Respektlosigkeit.“

Laut Bundesinnenministerium wurden in den ersten acht Monaten diesen Jahres bislang 42 Sachbeschädigungen gemeldet, „die dem Themenfeld sexuelle Orientierung zugeordnet sind“. Im gesamten Vorjahreszeitraum waren nach Angaben der Bundesregierung 25 Sachbeschädigungen aus Hass auf LSBTI gemeldet worden. In den Jahren davor waren es 23 (2017), 20 (2016) und 10 (2015).

76 Prozent der Mitglieder des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg sprachen sich im vergangenen Jahr für eine Videoüberwachung von Gedenk- und Erinnerungsorten aus.