Lesben- und Schwulenverband gratuliert
Der Lesben- und Schwulenverband gratuliert dem Sonntags-Club zu seinem 40-jährigen Jubiläum. Der Sonntags-Club ist ein Berliner Verein, für Lesben, Schwule, Bisexuelle und transidente Menschen. Die Gründung fand 1973 in Ost-Berlin statt.
Hierzu erklärt Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD):
„Wir danken dem Sonntags-Club für die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit. In den vergangenen Jahren hat sich der Verein insbesondere auch als zentrale Anlaufstelle für transidente Menschen in der Stadt entwickelt. Mit umfassender fachlicher Expertise und menschlicher Offenheit ist der Sonntags-Club eine nicht mehr wegzudenken Berliner Institution.
In den 1990er Jahren organisierte der Sonntagsclub zusammen mit dem Verein Mann-O-Meter und dem Lesben- und Schwulenverband den CSD. Nachdem das Dreierbündnis die Organisation übernommen hatte, wurde der CSD immer bunter, die Teilnehmerzahlen verdoppelten sich von Jahr zu Jahr. Dies mündete schließlich in einer weiteren Professionalisierung und der Gründung des Trägervereins Berliner CSD e.V. im Jahr 1998.
Der Lesben- und Schwulenverband wünscht dem Sonntags-Club weiterhin viel Zuspruch und heute eine berauschende Party.“
Der Sonntags-Club wurde 1973 in einem Wohnzimmer in Ostberlin gegründet. Eine Gruppe von Freunden saß vor dem Fernseher und sah den Film „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Gesellschaft in der er lebt” von Rosa von Praunheim. Ein Startsignal. Die schwulen Männer waren begeistert von der deutlichen Sprache des Films, vom Mut, so offen und provokant Stellung zu beziehen. Das wollten sie auch. Die Idee für eine gemeinsame Aktion von Schwulen war geboren. Später trafen sich die Männer unter dem Namen HIB (Homosexuelle Interessengemeinschaft Berlin), Frauen, Transsexuelle und Transvestiten kamen dazu, gemeinsam organisierten sie Veranstaltungen, Gespräche und Partys. Es wurden die Kellerräume bei Charlotte von Mahlsdorf ausgebaut.
In den 80er Jahren entstand die Tradition der Sonntags-Treffen in diversen öffentlichen Räumen unter dem Tarnnamen „Sonntags-Club”, denn nur an Sonntagen und unter Verleugnung von Anliegen und Identität war es möglich, einen Raum zu bekommen.
Seit 1990 ist der Sonntags-Club e.V. eingetragener Verein mit erstmals eigenen Räumlichkeiten. Zunächst war der Verein unter anderem in der Rhinower Straße im Prenzlauer Berg zu finden. Doch aufgrund eines regen Zuwachses an Gruppen und Veranstaltungen stieß man bald an die räumlichen Grenzen. So wurde nach neuen Räumen Ausschau gehalten, die Anfang 1999 auch gefunden wurden. Eine ehemalige Bibliothek in der Greifenhagener Straße 28 wurde mit viel ehrenamtlichem Engagement renoviert und umgebaut.