Lesben- und Schwulenverband fordert Johanna-Elberskirchen-Straße
Heute wird in der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg darüber abgestimmt, ob eine Straße im Bezirk nach einer Frau der homosexuellen Emanzipationsbewegung benannt wird. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) begrüßt diese Initiative ausdrücklich. Zugleich hat der LSVD in einem Schreiben an alle BVV-Mitglieder darum gebeten, den Namen „Johanna Elberskirchen“ zu berücksichtigen. Dr. Max Putzer von der SPD-Fraktion wird heute Abend einen entsprechenden Änderungsantrag einbringen.
Johanna Elberskirchen engagierte sich vor etwa 100 Jahren in Berlin in der Sexualreformbewegung (Institut für Sexualwissenschaft) und in der Homosexuellenbewegung (Wissenschaftlich humanitäres Komitee/WhK). Sie machte sich sowohl als Schriftstellerin als auch als Aktivistin einen Namen. Mit Benennung einer Straße nach Johanna Elberskirchen könnte deutlich gemacht werden, dass die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung in Berlin ihren Ursprung hat. Das 1897 in Berlin gegründete WhK war die erste Organisation seiner Art und ist Vorbild heutiger Vereine und Verbände.