Papstbesuch 2011 in Berlin

Der Papst kommt

Auf dem zweiten Netzwerktreffen des Bündnisses “Der Papst kommt!” am 7. April 2011 wurde folgende Resolution beschlossen.

Besuch von Papst Benedikt XVI. in Deutschland

Breites Bündnis protestiert gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes

Im September 2011 besucht Papst Benedikt XVI. Deutschland. Dabei spricht er auch vor dem Deutschen Bundestag in Berlin. Dagegen protestieren wir. Der Papst steht für eine menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik. Sie grenzt Menschen aus und diskriminiert.  

 Wir wenden uns gegen den Papst als einen der Hauptverantwortlichen für die Unterdrückung von Lesben, Schwulen und Transgender auf der Welt. Auf internationaler Ebene kämpft der Vatikanstaat Seite an Seite selbst mit brutalen Diktaturen gegen die Menschenrechte von Lesben, Schwulen und Transgender. Die Entscheidungen demokratisch gewählter Parlamente zur rechtlichen Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare schmäht Joseph Ratzinger als „Legalisierung des Bösen” und ruft Katholiken zum Widerstand auf.

Wir kritisieren die Missachtung der Rechte von Frauen, die der Vatikan in seinem Kampf gegen Gleichberechtigung und Selbstbestimmung an den Tag legt. Gerade die sexuellen und reproduktiven Rechte von Frauen werden, z.B. durch das Verbot von Schwangerschaftsverhütung und -abbruch, deutlich negiert.

Wir verurteilen die Sexual- und Kondom-Politik des Papstes. Sie behindert in vielen Ländern massiv wirksame HIV-Prävention, stürzt Menschen in schwere Gewissenskonflikte, verdammt sie zu Krankheit und nimmt ihren Tod damit billigend in Kauf.

Wir protestieren gegen die demokratiefeindliche Politik von Papst Benedikt XVI., der die freiheitliche Gesellschaft eine „Diktatur des Relativismus” nennt. So hat er z.B. die Pius-Brüder wieder in die Kirche aufgenommen, obwohl sich in deren Reihen Holocaust-Leugner finden, sie die freiheitliche Demokratie ablehnen und die Strafbarkeit gleichgeschlechtlicher Beziehungen fordern.

Diese Kritik wird von vielen gläubigen Katholikinnen und Katholiken geteilt, die wir einladen, unseren Protest zu unterstützen.

Den Bestrebungen des Papstes, die eigenen Dogmen zur staatlichen Norm anderer Länder zu erheben, setzen wir unseren Widerstand entgegen.

Die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik von Papst Benedikt XVI. darf nicht unwidersprochen bleiben. Wir rufen alle Menschen zum friedlichen Protest in Berlin auf.

Die Reslution steht am Ende der Seite als PDF und in weiteren Sprachen zur Verfügung.

Resolution in weiteren Sprachen

Bündnis

Anfang 2011 gründete sich das Bündnis “Der Papst kommt”. Dieses Bündnis besteht aus zahlreichen Organisationen und Privatpersonen.

Organisationen:

Logos Bündnis Der Papst Kommt

 

Prominente Unterstützer

 

David Berger David Berger (katholischer Theologe und Philosoph)

Wenn etwa s aus der Regierungszeit Benedikts XVI. in der Erinnerung der Geschichtsschreibung bleiben sollte, dann mit Sicherheit seine bis ins höchste Extrem gesteigerte Schwulenfeindlichkeit.

Die geballte Macht des Bösen sieht Benedikt jedesmal dann am Werk, wenn es um die gleichgeschlechtliche Liebe unter Männern geht. Ihn, der der „gr ößten transnationalen Schwulenorganisation der Welt“ (J. Kügler) vorsteht, treibt zugleich eine „panische Angst vor Schwulen“ (Ch. Feldmann) um. Keiner seiner Vorgänger hat sich jemals in diesem Ausmaß und mit solcher Verve abfällig über Homosexualität, über schwule Männer und deren Kampf um Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung geäußert bzw. diese Äußerungen in seinem engsten Umkreis forciert. Dies geht etwa so weit, dass man sich im von Benedikt regierten Vatikan nicht scheut, Länder wie Uganda in ihrem Bestreben zu bestärken, die Todesstrafe für homosexuelle Handlungen wieder einzuführen.

An dieser Tatsache kann man gut erkennen: bei der Homophobie Benedikts XVI handelt es sich keineswegs um eine kircheninterne oder nur religiöse Menschen betreffende Sache. Sein Status als Oberhaupt eines der Euro-Staaten,
der ihm zur Rede im Bundestag verhalf, ist es, der seiner Homophobie solche Tragweite verleiht. Der lautstarke und unübersehbare Protest gegen den Papstbesuch sollte in diesem Sinne ein eindeutiges Signal sein: Keinen noch so kleinen Schritt weit öffnen wir unsere Türen der Homophobie, auch wenn sie in vermeintlich harmlosen, roten Prada-Schuhen anklopft!

Gabi Decker Gabi Decker (Kabarettistin)

Die katholische Kirche ist gegen gleichgeschlechtliche Liebe, ihr Bodenpersonal wird weiterhin nicht ausreichend für Kindesmissbrauch zur Rechenschaft gezogen, sie labern weiter ihre überholten Dogmen und haben einen Papst, der sich in Afrika hinstellt und gegen Kondome wettert. Fummelratzinger – nein Danke!

Henning von Berg Henning von Berg (Fotograf)

Der Vatikan sieht die Benutzung von Kondomen als „verwerflich” an und meint, sie taugten „nicht als wirkliche und moralische Lösung” für das AIDS-Problem. Bei alljährlich zwei Millionen AIDS-Toten eine verheerend-tödliche Haltung. Kritikwürdig sind auch die katholischen Positionen zu Homo-Ehe, Scheidung und Abtreibung. Ausserdem erkennt man seit nunmehr einer Dekade, dass die Kirche ihre unzähligen Missbrauchs-Skandale viel zu zögerlich aufklärt. Die öffentliche Entschuldigung Benedikts war wenig überzeugend.

Zwei lange Jahrzehnte lang war Josef Ratzinger führender Strippenzieher und Redenschreiber hinter Johannes Paul II.  Alle wesentlichen Entscheidungen der Römischen Kurie waren also sehr massgeblich von seiner Person initiiert worden. Er kann sich nicht mit Unwissenheit herausreden.

Nach seiner Wahl zum Papst Benedikt XVI brach dann 2009 neue Entrüstung über den Vatikan herein, weil er den schon mehrmals wegen Holocaust-Leugnung verurteilten Opus-Dei-Bischof Richard Williamson trotzdem ganz bewusst wieder in die Gemeinschaft der katholischen Kirche aufnahm.

Mit der Bitte um Respekt und Toleranz hat der diplomatische Vertreter des Papstes in Berlin, Erzbischof Jean-Claude Perisset, jetzt auf die angekündigten Anti-Papst-Proteste reagiert. Er wünsche er sich von den Protestierenden Respekt dafür, dass die katholische Kirche etwas anderes glaube und für richtig halte.

Ist das nicht ein furchtbar brutaler Schlag in die Gesichter der unzähligen Opfer? Jahrtausendelang hat die Katholische Kirche wenig Respekt und Toleranz gezeigt. Rücksichtslos wurden politische und kommerzielle Interessen durchgeboxt – weltweit und sogar mit Blut. Eine höhere Dialogbereitschaft der Katholischen Kirche ist mehr als überfällig.

Es ist Zeit, das aufgeklärte Menschen in grosser Zahl sichtbar/hörbar protestieren gegen überkommene Anschauungen und verlogene Ansichten. Grund für fundamentale Kritik am Pontifex Maximus gibt es weißgott genug!

Rosa von Praunheim Rosa von Praunheim (Regisseur)

Ich möchte gerne Papst sein
und rosa Kleider tragen
und einen Heiligenschein
ich möchte mich anbeten lassen
von nackten engelsgleichen Greisen
und einem Gesang von bunten Meisen
Wir sind alle Papst und unfehlbar
drum lasst uns in den Spiegel schaun
und auf uns selbst vertrauen.
gruss rosa von praunheim

 

Nina Queer Nina Queer (Bestsellerautorin und Disco-Ikone)

So wie sich der Papst anzieht ist er doch die Königin aller Tunten! Dass der Vatikan ein einziger schwuler Swingerclub is, weiss nun auch jeder. Trotzem stellt man sich in der katholischen Kirche gegen Homosexuelle und die Verwendung von Kondomen!
Wasser predigen und Wein trinken. Sag ich da nur……. ” NINA QUEER

Pohlmann Pohlmann (Popmusiker)

Für mich ist der Papst ein rückständiger Fundamentalist, von dem als ehemaliger Großinquisitor keine Modernisierung oder neueren Blickwinkel zu erwarten sind. Menschen wie er können von ihren Dogmen nicht abrücken, da dann ihre Mauern, die ihre Macht beschützen, fallen würden wie Dominosteine. Einer solchen Glaubensrichtung würde ich mich niemals anschließen.

Ralf König Ralf  König (Comic-Zeichner)

Benedikt XVI.  würdigte unlängst in Sienna die Heilige Katharina, die in seliger Verzückung vom Heiland selbst einen “wunderschönen Vermählungsring” auf den Finger geschoben bekam. Dieser Ring war tieferen Quellen zufolge nichts geringeres als die Vorhaut Christi! Ein wahrlich wundervolles Geschenk,- und natürlich nur sichtbar für die Heilige selbst. Würde der Papst unseren Politikern im Bundestag doch allen Ernstes davon erzählen und Schwule und Lesben, die inzwischen in den Standesämtern bei aller Vernunft die Ringe tauschen, ihren aufgeklärtem Frieden lasse.

Ute Ranke-Heinemann Uta Ranke-Heinemann (Univ.-Prof. Dr. theol.)

Papst Benedikt nimmt jede Gelegenheit wahr, um Ehe und homosexuelle Lebensgemeinschaft wenn nicht zu verunmöglichen, dann wenigstens von A bis Z zu asketisieren, zu eunuchisieren, zu vermönchen und zu zölibatisieren. Warum entfernen Sie sich nicht endlich aus den Schlafzimmern, die inzwischen Ihr Hauptaufenthaltsort für Ihre Verkehrskontrollen geworden sind? Warum konzentrieren Sie sich nur auf Ihre Sexualfeindlichkeit, statt Jesu Friedensbotschaft zu verkünden?

Foto von joern-hartmann Ades Zabel

Der Papst kommt nach Berlin und Ades Zabel geht nicht hin. Aber er hat für seinen Auftritt den richtigen Ort gewählt: das Olympiastadion! – hier sprachen schon Adolf Hitler, Mario Barth… und jetzt der Papst.

Volker Beck Volker Beck MdB, (Bündnis 90 / Die Grünen)

„Der Papst kommt in den Deutschen Bundestag. Das ist eine Premiere für das Hohe Haus, denn damit spricht erstmalig ein Religionsführer als Staatsgast. Ich erwarte von Benedikt XVI., dass er sich nicht zu Themen der deutschen Innenpolitik äußert – so wie dies von jedem anderen Staatsoberhaupt ebenso erwartet wird. Zugleich ist es richtig, dass sein Besuch auch Anlass ist, die menschenrechtlichen Positionen des Vatikans zu hinterfragen und einer demokratischen Debatte und Kritik zu unterwerfen. Ich erwarte von ihm eine klare Positionierung, ob er die Menschenrechte – wie wir Grünen – für universell und unteilbar hält oder beispielsweise Homosexuelle davon ausschließt. Beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen leistete der Vatikan bis zuletzt in diesem Sommer Widerstand gegen eine Resolution, die Gewaltakte und Menschenrechtsverletzungen wegen der sexuellen Orientierung und der geschlechtlichen Identität verhindert soll. Der Vatikan meint auch, dass Staaten „sexuelle Verhaltensweisen“ regulieren dürfe. Gegen solche Positionen darf und soll man in Deutschland protestieren. Ich finde gut, dass Ihr den Rahmen dafür bietet.“

Thoams Birk Thomas Birk (MdA, lesben- und schwulenpolitischer Sprecher Bündnis 90/Die Grünen)

Die diskriminierenden Äußerungen, die wiederholt vom Vatikan, insbesondere durch Papst Benedict XVI. selbst, gegen Lesben und Schwule verlautbart wurden, sind nicht hinnehmbar. Homosexualität mit der Vernichtung der Regenwälder gleichzusetzen, ist zynisch und menschenverachtend. Für Bündnis 90/Die Grünen ist der Einsatz gegen Diskriminierung und Verfolgung von Lesben und Schwulen und für die Gleichbehandlung von Menschen, gleich welcher sexuellen Identität, eine Frage der Menschenrechte. Glaubensfreiheit darf nicht dazu führen, dass die Menschenrechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen beeinträchtigt werden.

Beim Kampf gegen Aids mit Hilfe von Kondomen geht es um die Überlebensfrage von Millionen Menschen. Die absurde Behauptung des Papstes, das Kondom würde sogar noch zur Ausbreitung von Aids beitragen, behindert die Aufklärungsarbeit vor allem in den stark betroffenen Ländern in Afrika und Asien und gefährdet damit Menschenleben. Dafür trägt der Papst die Verantwortung.

Wegen dieser päpstlichen Sexualmoral haben sich die Landesarbeitsgemeinschaft QueerGrün und meine Kollegin Anja Kofbinger und ich den Protesten gegen den Papst anlässlich seines Besuches in Berlin angeschlossen.

 

Andrej Hunko Andrej Hunko (MdB,  DIE LINKE)

Der Papst ist Repräsentant einer vordemokratischen Organisation. Über das völkerrechtlich umstrittene Konstrukt Vatikanstaat verschafft sich die katholische Kirche das Privileg, ihren Vertreter „Staatsbesuche“ abhalten zu lassen. Diese Konstruktion ist mit einer demokratisch gebotenen Trennung von Staat und Religion, sowie der Gleichbehandlung der Religionen nicht vereinbar. Damit werden die vermuteten Kosten des Papstbesuches von 30 Millionen Euro auf die öffentlichen Kassen abgewälzt.

Darüber hinaus steht Papst Ratzinger für eine politisch besonders reaktionäre Tendenz innerhalb der katholischen Kirche. Seine Ansichten zu Sexualität und Familie sind menschenfeindlich, ihre Verbreitung erzeugt täglich viel Leid. Inakzeptabel ist die Weigerung den Verpflichtungen aus der UN-Konvention über die Rechte der Kinder nachzukommen.

Barbara Höll Barbara Höll (MdB, DIE LINKE)

Ich will mich an den Protesten gegen die Politik des Papstes beteiligen. Jeder Mensch kann und sollte das Recht haben Religion in ihrer oder seiner Façon zu leben. Doch dieser Papst betreibt eine Politik, die sich gegen viele Menschen richtet und die ihre Grundrechte nicht akzeptiert. Der Papst steht für eine rückschrittliche Geschlechter- und Sexualpolitik, er verurteilt Lesben und Schwule, er bestreitet das Recht von Frauen auf Selbstbestimmung über ihren Körper und das Kondomverbot für Katholiken hat insbesondere in den afrikanischen Staaten tödliche Auswirkungen. Ich bekunde hiermit meinen Protest gegen die Politik des Papstes. Religion sollte Privatsache sein.

Monika Lazar (MdB; Bündnis 90/Die Grünen)

Missachtung von Frauenrechten, Verachtung von Lesben, Schwulen und Transgender, Förderung der Ausbreitung von Aids durch Verbot von Kondomen, Rehabilitierung von Holocaust-Leugnern sowie Aufrechterhaltung einer lebensfernen kircheninternen Sexualmoral und viel zu langes Schweigen bei sexueller Gewalt gegenüber Kindern in der katholischen Kirche – für all dies steht der Papst als Person, Staats- und Kirchenoberhaupt. Dass er im Bundestag sprechen darf, ist in unserer säkularen Demokratie ein völlig falsches Signal an all jene, die für Toleranz, universelle Menschenrechte und ein selbstbestimmtes Leben eintreten.

Dr. Klaus Lederer (MdA – Die Linke Landesverband Berlin)

Meine Teilnahme am Bündnis “Der Papst kommt” steht für meine Kritik an einer rigiden und repressiven Sexualmoral, für meinen Protest gegenüber einem Unfehlbarkeitsdogma, dass die Benutzung von Verhütungsmitteln verbietet, das den Schwangerschaftsabbruch zu einem Sakrileg erklärt und Menschen vorschreibt, wie sie zu leben und zu lieben haben. Weil ich das öffentlich zeigen will, werde ich an der Demonstration des Bündnisses zum Zeitpunkt des Papstbesuchs teilnehmen. Der Kampf für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt: das ist das Zeichen der heutigen Zeit!

Rolf Schwanitz Rolf Schwanitz (MdB – SPD)

Ich bin strikt gegen die Klerikalisierung der Politik und unterstütze all jene, die gegen die reaktionären Thesen und Dogmen des Papstes auf die Straße gehen. In Spanien hat der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz die kirchenkritischen Demonstranten kürzlich als “Parasiten” bezeichnet. Von solchen menschenverachtenden Tönen darf man sich nicht einschüchtern lassen. Hier die Stimme zu erheben, ist für mich demokratisches Recht und Bürgerpflicht zugleich.

Veranstaltungen

27. August 2011  Nudelmesse zum Papstbesuch

Veranstalter: Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Deutschland e.V.
Termin: 27. August 2011 / Einlass ab 20:00 Uhr – Beginn 20:30 Uhr.
Ort: Z-Bar in Berlin Mitte, Bergstr. 2.

Eine Sondermesse speziell zum Papstbesuch. In der Predigt wird es um die Sexual- und Geschlechterpolitik der Katholischen Kirche gehen, aber auch um andere Probleme mit Religion. Ansonsten gibt es das volle Programm: Glaubensbekenntnis, Lobpreisung der Reliquien, MonsterUnser, Abendmahl und ein klitzekleines bisschen Mission für den einzig wissenschaftlichen Glauben.  Eintritt ist frei. Wer mit Pirateninsignien erscheint, also Piratenhut oder Piratentuch, auch Säbel und Augenklappe gelten, bekommt noch lecker Fleischbällchen dazu.” Mehr Infos.

08. September 2011 Rosas Höllenfahrt – von und mit Rosa von Praunheim

Filmvorführung und Diskussion mit Rosa von Praunheim.
Termin: 08. September 2011 / 18.30 Uhr
Veranstaltungsort: im Gewerkschaftshaus des DGB Bezirk Berlin-Brandenburg; Keithstraße 1/3, 10787 Berlin / „Raum Wilhelm-Leuschner-Saal“

Rosa von Praunheim ist katholisch aufgewachsen, war Messdiener und hat die Androhung einer grausamen Hölle  für den Todsünder von strengen Priestern in den fünfziger Jahren erlebt.

Jetzt als älterer Mann will er sich noch einmal auf die Suche nach der Hölle machen. Er befragt Theologen, Kulturwissenschaftler, Fundamentalisten und Religionskritiker. Er findet auch in anderen Religionen grausame Höllenvorstellungen, wie im Islam, bei den Hinduisten und selbst bei den Buddhisten gibt es acht kalte und acht heiße Höllen. Die ersten Berichte einer Unterwelt haben wir schon im Gilgamesch Epos bei den Sumerern, in der Odyssee bei den Griechen, die wiederum die jüdische Nachwelt beeinflusst haben und diese die Christlichen Vorstellungen. Die bekanntesten und grausamsten Höllendarstellungen finden wir im Mittelalterbei dem Maler Hieronymus Bosch und dem Dichter Dante, der in seiner Göttlichen Komödie detailliert eine Höllenfahrt beschreibt. Hier ist der Trailer zu sehen:  http://www.youtube.com/watch?v=9bTFeo4MS2Q

10. September 2011 Was Sie schon immer über den Vatikan wissen sollten

Fachtagung zu Vatikan und Papst

Veranstalter: Atheistische Hochschulgruppe (ATH) in Kooperation mit den Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg e.V. (EHBB) und dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA e.V.)

12:00     Die christliche Staatskirche und ihr neues Weltbild. (Rolf Bergmeier)
13:00     Der Vatikan von Innen. Ein (ehemaliger) Insider berichtet. (Prof. Horst Herrmann)
14:00     Der Vatikan und die Geschlechterpolitik der Päpste. (Ulrich Kessler)
15:00     Vatikan und totalitäre Regime im 20. Jahrhundert (Lukas Mihr)
16:00     Die Finanzen des Vatikans (Carsten Frerk)
17:00     Die Rolle Benedikt XVI. in einer modernen Welt (Alan Posener)

Samstag, den 10. September 12:00 – 18:00 Uhr (jeweils 30 Minuten Vortrag, 15 Minuten Diskussion, 15 Minuten Pause) Raum H 0106, Technische Universität Berlin, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin

12. September 2011 Benedikts Kreuzzug – Wie der deutsche Papst die Moderne bekämpft

Vortrag und Diskussion

In Zusammenarbeit von HVD – Berlin und Urania Berlin
Alan Posener, Journalist und Autor, Berlin  /  Moderation: Werner Schultz, HVD Berlin
Termin: 12. September 2011 / 17:30 Uhr
Ort: Urania / An der Urania 17 / 10787 Berlin

Wenn der Papst nach Berlin kommt, ist ihm eine breite Medienaufmerksamkeit sicher. Und zweifelsohne wird auch seinem Denken damit ein breiter Raum gewährt. Dies ist aus der Perspektive einer der Aufklärung verpflichteten Öffentlichkeit durchaus wünschenswert. Denn Benedikt XVI. ist ein Gegenaufklärer und einer der wichtigsten Wortführer eines sich konservativ gebenden reaktionären Programms, das unter der Losung des “Kampfs gegen den Relativismus” Errungenschaften der Moderne wie etwa Demokratie und Pluralismus, die Trennung von Staat und Kirche, das wissenschaftliche Denken, die Gleichberechtigung der Frau bekämpft. Alan Posener stellt Ihnen das Anti-Aufklärungsprogramm des Papstes vor und zeigt, warum die Missbrauchsskandale der letzten Jahre kein Zufall sind und wie Benedikt die katholische Kirche auf paradoxe Weise in die Nähe des islamischen Fundamentalismus rückt.

14. September 2011 Filmvorführung „Erlöse uns von dem Bösen“

Filmvorführung „Erlöse uns von dem Bösen“ (Fall O’Grady, USA) mit anschließendem Gespräch mit SNAP-Präsidentin Barbara Blaine u.a.
Details/ Einladung: <http://bit.ly/Film_SNAP>
Kino: <www.regenbogenkino.de/programm/aktuell.html#bosen>

Achtung: Freier Eintritt für Betroffene bei Anmeldung per E-Mail an SNAPdeutschland@gmail.com SNAP respektiert den Wunsch aller Betroffenen nach Anonymität, d.h. es reicht schon die Mitteilung eines Pseudonyms, um auf die Gästeliste zu kommen.

Anschließend:
ca. 18:30-20:30 Uhr: Treffen von Betroffenen sexualisierter Gewalt und Misshandlung und ihrer Angehörigen mit SNAP-Präsidentin Barbara Blaine zum Erfahrungsaustausch.

17. September 2011 Wir packen´s selbst an!

Wir packen’s selbst an. Les-bi-schwul und trans* trotz Papst Benedikt. Diskussionsveranstaltung der HuK.

Termin: 17. September 2011 / 20.00 Uhr
Veranstaltungsort: Gemeindehaus St. Ludwig, Ludwigkirchplatz 10, 10719 Berlin

18. September 2011 Zum 180. Geburtstag von Hedwig Dohm: „Werde, die Du bist!“

Termin:  18.September 2011 / 11.00 Uhr – Dauer ca. 3 Stunden

Beim Besuch von Geburts-, Wohn- und Erinnerungsorten werden der Lebensweg der Schriftstellerin und Feministin verfolgt und ihre Schriften zu Gehör gebracht. Anmeldung unter Tel.: 90277 6163 oder mail@museentempelhof-schoeneberg.de .

19. September 2011 Ökonomien der Bevölkerung: Familienpolitik entlarven!

Termin: 19. September 2011 / 19.00 Uhr
Ort: Familiengarten Kreuzberg, Oranienstraße 34 (rolli-gerecht)

Anlässlich des Papstbesuchs wollen wir bei unserer Diskussionsveranstaltung beleuchten, auf welche Weise diese Politiken heteronormative Vorstellungen der Kleinfamilie fortschreiben, welchen nationalen und ökonomische Interessen sie bedienen, und von welchen konservativen, kirchlichen und rassistischen Lobbies sie vorangetrieben werden. Nicht zuletzt wollen wir fragen, wie eine emanzipatorische, queer/feministische Positionierung und Praxis zu den familien-, bevölkerungs- und gesundheitspolitischen Entwicklungen aussehen kann.

Zu Gast:
Susanne Schultz vom Gen-ethischen Netz e.V.: zum Thema Demografie und Familienpolitik Sarah Diehl vom pro choice Netzwerk: zum Thema die Rolle von Kirche und Konservativen in Familien- und Gesundheitspolitik weltweit

organisiert von der AG Gewaltökonomien

20. September 2011 Sexuelle Selbstbestimmung – Abtreibung gestern und heute

Film „Meine Entscheidung“ und Diskussion mit Dr. Gisela Notz – Frauenforscherin, ehem. Bundesvorsitzende von pro familia – Moderation: Dr. Ines Scheibe – Beraterin und Leiterin Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle

Termin: Dienstag, 20.September 2011, 19.00 Uhr  – 21:00  Uhr                                        Veranstaltungsort: Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle des Humanistischen Verbandes Deutschland e.V., Schönholzer Straße 6 (nahe Rathaus Pankow), 13187 Berlin-Pankow, Fon: 030 4417992

20. September 2011 Politischer Katholizismus heute

Eine Diskussionsveranstaltung aus Anlass des Papstbesuches.

Termin: 20. September 2011 / 18:00 Uhr – 20:30 Uhr
Tagungsort:  GLS Campus Berlin „Die Schule“, Lounge, Kastanienallee 82, 10435 Berlin
Referent: Priv. Doz. Dr. theol. Hermann-Josef Scheidgen
Einführung und Moderation: Dr. Horst Groschopp Mehr Infos hier

21. September 2011 Verhütung zwischen Selbstbestimmung, gesellschaftlicher Limitierung und religiöser Einflussnahme

Salongespräch des Familienplanungszentrum – BALANCE in Kooperation mit Pro Familia Berlin

Impulsreferate und Podiumsdiskussion: Dr. Christian Fiala (Privatklinik Wien, FIAPAC): „Von der Fremd- zur Selbstbestimmung – ein langer Kampf um die Kontrolle der Fruchtbarkeit“

Dr. Eva Kantelhardt (Uni Halle/Saale): „Situation der Verhütung in Entwicklungsländern“

Prof. Dr. Ulrike Busch (Pro Familia Berlin, FHS Merseburg): „Familienplanung gibt es praktisch nur theoretisch. Verhütung in Deutschland – (k)ein Problem?“

Moderation: Sybill Schulz (Geschäftsführerin Familienplanungszentrum – BALANCE), Andreas Goosses (Psychologe ProFa Berlin)

Termin: Mittwoch, 21. September 2011 /  19:00 – 22:00 Uhr
Veranstaltungsort: Familienplanungszentrum – BALANCE, Mauritiuskirchstraße 3, 10365 Berlin, Anmeldung per Fax: 030/236 236 880, veranstaltungen@fpz-berlin.de

21. September 2011 EucharistieFeier – mit offener Einladung zur Kommunion

Termin: 21.September 2011 um 19.00 Uhr

Ort: St. Thomas-Kirche am Mariannenplatz, Bethaniendamm 23-27, 10997 Berlin-Kreuzberg

Für die römisch-katholische Kirche gilt zurzeit, dass nicht alle zur Kommunion innerhalb der Eucharistiefeier eingeladen sind: z.B. homosexuell Liebende, geschiedene Wieder-verheiratete, Christen anderer Konfessionen.

Die beiden katholischen Priester Norbert Reicherts und Christoph Schmidt laden zur EucharistieFeier und Kommunion jede und jeden ein, der sich eingeladen fühlt: Weil Gott einlädt! Mehr Infos unter www.LichtblickeDerSeele.de

21. September 2011 Staatsleistungen an die Kirchen

Veranstalter: Humanistische Union
Termin: 21. September 2011 / 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: Robert-Havemann-Saal im Haus der Demokratie und Menschenrechte Greifswalder Straße 4 in 10405  Berlin

Seit der Verfassung von 1919, also seit mittlerweile 92 Jahren, besteht in Deutschland der Verfassungsauftrag, die aus feudalen, vordemokratischen Zeiten stammenden Staatsleistungen an die Kirchen abzulösen.

In der demokratischen Trennung der Sphären von Staat und Kirche (Ende der „Einheit von Thron und Altar“ in der Monarchie) sollten diese beiden Bereiche nicht nur institutionell getrennt werden („Es gibt keine Staatskirche“) sondern auch finanziell. Im Rahmen dieses Programms „Freie Kirche im Freie Staat“ war die Kirchensteuer reichsweit zur Eigenfinanzierung der Kirchen etabliert worden. Die nicht mehr zeitgemäßen ‚Altlasten’ sollten entsprechend beendet werden.

Geschehen ist seither nichts und die Bundesrepublik Deutschland hat seit 1949 Staatsleistungen im Nominalwert von insgesamt 14 Milliarden Euro an die beiden großen Kirchen bezahlt.

Vortrag und anschließende Diskussion mit dem Publikum. Referent: Dr. Carsten Frerk

21. September 2011 Heilige Scheiße – Die Hand Gottes

Veranstalter: Evolutionäre Humanisten Berlin-Brandenburg e.V., Giordano Bruno Stiftung, Scorpio Verlag, Bastei Lübbe
Termin: Mittwoch, 21.09.2011, Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Ort: Umspannwerk Kreuzberg, Ohlauer Straße 43, 10999 Berlin (Anfahrt)

Pünktlich zum Papstbesuch konnten wir die Beststeller-Autoren Anne Weiß und Stefan Bonner („Generation Doof“) und den Thriller-Autor Thore D. Hansen für die Berlin-Premieren ihrer gerade erschienen Bücher gewinnen. In einer anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Michael Schmidt-Salomon, können Sie den Autoren all Ihre Fragen stellen!

22. September 2011 Ökumene auf dem Weg – wer bestimmt die Richtung? Ökumenischer Respekt auf Augenhöhe?!

Gesprächsforum christlicher Kirchen

Termin: 22.September 2011 um 20.00 Uhr
Ort: St. Thomas-Kirche am Mariannenplatz, Bethaniendamm 23-27, 10997 Berlin-Kreuzberg

Teilnehmer:
Dr. Christof Theilemann, Landespfarrer für Ökumene der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz EKBO
Dr. Bertold Höcker, Superintendent des Kirchenkreises Berlin-Stadtmitte EKBO
Christian Herwartz SJ, Jesuitenpater Berlin
Christian Wulff, Bundespräsident (angefragt)
Prof. em. Otto Hermann Pesch, Prof. für Systematische Theologie (angefragt)
Prof. em. Peter Hünermann, Prof. für Dogmatik (angefragt)
Claudia Mieth, Pfarrerin der St. Thomasgemeinde Berlin
Christoph Schmidt und Norbert Reicherts, Lichtblicke der Seele, Köln

Die EucharistieFeier mit Einladung aller Christen zur Kommunion setzt einen neuen Akzentim ökumenischen Dialog. Die beiden katholischen Priester Norbert Reicherts und Christoph Schmidt stellen fest:

Es sind alle Christen eingeladen, die sich eingeladen fühlen, weil Gott alle einlädt: Menschen aller Konfessionen, Menschen, die in Liebe und Verantwortung homosexuelle Lebensformen wählen, Menschen, die wiederverheiratet leben. Als geschiedener wiederverheirateter Katholik ist auch Bundespräsident Christian Wulff zur Eucharistie und zum Gesprächsforum eingeladen.

Die beiden Priester glauben, dass der Aufschub der gemeinsamen AbendmahlsEucharistie Der bisher getrennten Konfessionen auf den Tag nach der Kircheneinigung eine Illusion ist Die immer wieder gefeierte Ausladung zementiert ein Gottesbild, das uns immer weiter voneinander entfernen lässt und der Erfahrung der göttlichen Einladung in jedem Moment des Lebens widerspricht.

Das Gesprächsforum diskutiert den Weg der Ökumene mit den unterschiedlichen Positionen. Mehr Infos unter www.LichtblickeDerSeele.de

22. September 2011 Demonstration

Am 22. September 2011 um 16.00 Uhr startet die Demonstration gegen die menschenfeindliche Geschlechter- und Sexualpolitik des Papstes. Die Demonstration beginnt am Potsdamer Platz mit einer Kundgebung.

23. September 2011 Der heilige Schein – Homosexualität und die katholische Kirche

Vortrag mit Gespräch und Diskussion mit Dr. theol. habil. David Berger, Köln
In Zusammenarbeit von LSVD –Berlin Brandenburg, HVD – Berlin und Urania Berlin

Termin: 23. September 2011 / 19:30 Uhr
Ort: Urania / An der Urania 17 / 10787 Berlin

David Berger ist schwul. Er outete sich 2010 und legte sein Amt als Herausgeber der Zeitschrift „Theologisches“ nieder. Wenige Wochen später wurde ihm die Professur an der Päpstlichen Akademie des Heiligen Thomas von Aquin ebenso entzogen, wie die Lehrerlaubnis für Religion an den Schulen. Sein Fall zeigt, dass der Anspruch der Kirche als moralische Instanz nur ein heiliger Schein ist. In Wirklichkeit ist sie eine von Doppelmoral und Unterdrückung geprägte Institution. David Berger gibt Ihnen einen persönlichen und außergewöhnlichen Insiderbericht.

Resolution in weiteren Sprachen

Die Resolution, die Sie am Anfang der Seite finden, steht Ihnen hier zum Download in verschiedenen Sprachen zur Verfügung.

Resolution in deutscher Sprache – Original – herunterladen (pdf, 74K)

SpanischeFahne Resolution in spanischer Sprache herunterladen (pdf, 102K)
PolnischeFahne Resolution in polnischer Sprache herunterladen (pdf, 78K)
turekischeFahne Resolution in türkischer Sprache herunterladen (pdf, 123K)
britischeFahne Resolution in englischer Sprache herunterladen (pdf, 25K)